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von NK

Momentum für den Peatland Breakthrough

bei der New York Climate Week

24/09/2025  Der Peatland Breakthrough ist ein Aufruf zum Handeln, der darauf abzielt, systemische Veränderungen zum Schutz und zur Wiederherstellung von Mooren in großem Maßstab zu ermöglichen. Durch die Zusammenarbeit von Regierungen, Privatsektor, Förderorganisationen und der Zivilgesellschaft soll die Initiative dazu beitragen, den Erhalt, die Wiederherstellung sowie die nachhaltige und kluge Nutzung von Mooren weltweit zu beschleunigen – geleitet von soliden, wissenschaftlich fundierten Zielen und Prinzipien. Während der New York Climate Week 2025, am 25. September, kamen Regierungsvertreter*innen, Förderorganisationen, internationale Organisationen und Akteur*innen aus dem Privatsektor zu einem exklusiven hochrangigen Treffen zusammen, das von der Regierung von Peru und den Partnerorganisationen des Peatland Breakthrough ausgerichtet wurde. Das Treffen bot eine entscheidende Gelegenheit, breite Unterstützung zu mobilisieren und Partnerschaften zu stärken, um den Peatland Breakthrough voranzubringen – und sicherzustellen, dass Moore als zentrale naturbasierte Lösung für Fortschritte in der globalen Klimaagenda anerkannt werden.

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Moore spielen eine herausragende Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens. Sie bedecken nur etwa 3 % der globalen Landfläche, speichern jedoch bis zu ein Drittel des gesamten Bodenkohlenstoffs – doppelt so viel wie die weltweite Waldbiomasse. Neben ihren Klimaschutzleistungen tragen Moore zur Resilienz von Gemeinschaften und Ökosystemen bei, indem sie Wasserflüsse regulieren, das Risiko von Überschwemmungen und Dürren verringern, Lebensräume für zahlreiche Arten bieten, Lebensgrundlagen sichern und die Wasserqualität verbessern. Der geschätzte globale Wert ihrer Ökosystemleistungen liegt bei etwa 2,3 Billionen US-Dollar.

Leider werden Moore weltweit degradiert – sie werden für Landwirtschaft und Forstwirtschaft entwässert, durch Überweidung geschädigt, für Brennstoffe und Gartenbau abgebaut und durch menschliche Aktivitäten verschmutzt. Infrastrukturprojekte beeinträchtigen ihre Hydrologie, viele werden absichtlich verbrannt. Wenn wir Moore als intakte Ökosysteme verlieren, verlieren wir nicht nur ihre Fähigkeit, Kohlenstoff zu speichern – sie setzen im Gegenteil große Mengen an Treibhausgasen frei. Degradierte Moore verursachen derzeit etwa 4 % der weltweiten menschengemachten Emissionen. Ihr Schutz, ihre nachhaltige Bewirtschaftung und die Wiederherstellung degradierter Flächen müssen daher Priorität haben, um Fortschritte im Klimaschutz zu beschleunigen.

Das Treffen brachte potenzielle Champion-Länder und strategische Partnerorganisationen zusammen, um mehr über den Peatland Breakthrough zu erfahren, mögliche Beiträge zu erkunden und die Vorteile einer Beteiligung sowohl vor der offiziellen Einführung als auch während der Umsetzung zu verstehen. Gastgeber war Juan Carlos Castro Vargas, Umweltminister von Peru, der die Rolle seines Landes als erstes Champion-Land des Peatland Breakthrough hervorhob.

Er betonte die Bedeutung gemeinsamen Handelns zwischen Staaten, Privatsektor und internationalen Partner*innen, um klare und messbare Ziele für den Schutz von Mooren und ambitionierte Klimaziele zu erreichen.

Im Anschluss an die Präsentationen der Initiative fanden Roundtable-Diskussionen mit hochrangigen Teilnehmenden aus der Republik Kongo, der Demokratischen Republik Kongo und Indonesien statt. Diese bekräftigten ihr Engagement für den Schutz ihrer Moore und betonten die Notwendigkeit ausreichender Finanzierung, um nationale Klimaziele zu erreichen.

Wetlands International, im Namen der Partnerorganisationen des Peatland Breakthrough, stellte die Entwürfe der globalen Zielsetzungen und Leitprinzipien vor, die kollektives Handeln und systemischen Wandel ermöglichen sollen. Die Organisation hob hervor, dass Investitionen in Moore zu den wirkungsvollsten Klimaschutzlösungen gehören – da sie Kohlenstoffspeicherung, ökologische Resilienz und wirtschaftliche Effizienz miteinander verbinden.

Potenzielle Förderinstitutionen und Partnerorganisationen, darunter The Nature Conservancy, Diageo, die Gordon and Betty Moore Foundation und die Margaret A. Cargill Philanthropies, bekundeten ihr Interesse, zum Fortschritt der Initiative beizutragen und ihre Aktivitäten sowie Investitionen mit den globalen Moor- und Klimaagenden in Einklang zu bringen.

Arlette Soudan-Nonault, Ministerin für Umwelt, nachhaltige Entwicklung und das Kongo-Becken sowie Exekutivsekretärin der Klimakommission des Kongo-Beckens, bekräftigte das Engagement der Republik Kongo für den Erhalt der intakten Moore des Kongo-Beckens. Sie betonte, dass Naturschutz ohne ausreichende Finanzierung für die Energiewende und die nationalen Klimabeiträge (NDCs) nicht möglich ist, da diese auf nationale Ressourcen und internationale Unterstützung angewiesen sind.

Zudem stellten Vertreter*innen des Umweltministeriums der Demokratischen Republik Kongo und des Forstministeriums Indonesiens ihre laufenden Moorschutzprogramme vor und betonten, dass der Peatland Breakthrough helfen kann, die nötigen Mittel zur Erreichung ihrer Klimaziele zu mobilisieren.

Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) unterstrich die Bedeutung des Peatland Breakthroughs für die Erreichung der globalen Klimaziele und seine Relevanz für das Pariser Abkommen, insbesondere im Vorfeld der bevorstehenden Veranstaltungen bei der UNFCCC COP30. Die Zusammenarbeit und Führung durch Regierungen und Förderinstitutionen sei entscheidend, um das volle Potenzial der Moore zu entfalten. UNEP stellte den aktuellen Zustand der weltweiten Moore sowie Fortschritte durch gemeinsame Initiativen wie die Global Peatlands Initiative und deren Global Peatlands Assessment vor und betonte, dass Moore eine kosteneffiziente naturbasierte Lösung darstellen, die nicht übersehen werden darf.

Mara Angélica Murillo-Correa, Senior Programme Officer für zwischenstaatliche Angelegenheiten beim UNEP, fasste es zusammen: „Ohne Moore kein Paris.“ Der Schutz und die Wiederherstellung von Mooren seien entscheidend, um die Emissionslücke zu schließen und die biologische Vielfalt zu bewahren. Der Peatland Breakthrough biete die politische Dynamik und die finanzielle Ambition, um wissenschaftliche Erkenntnisse in transformative globale Maßnahmen umzusetzen.

Der Peatland Breakthrough ist ein gemeinsamer globaler Aufruf zum Handeln, geleitet von Wetlands International, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), dem Greifswald Moor Centrum und dem Landscape Finance Lab, entwickelt in enger Abstimmung mit der Global Peatlands Initiative, den High-Level Climate Champions und der Ramsar-Konvention.

Zu den wachsenden unterstützenden Partnerorganisationen zählen das Global Environment Centre, RE-PEAT und The Nature Conservancy.

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