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O Sonnentau

Das Lied für ein mooriges Weihnachtsfest
23/12/2021

Sonnentau ist gerade im Winter ziemlich nützlich! Inhaltstoffe der kleinen fleischfressenden Moorpflanze helfen bei Husten und Lungenerkrankungen. In der Natur ist sie geschützt. Deswegen haben die Wissenschaftler*innen des Greifswald Moor Centrum daran geforscht, wie sich der Sonnentau auf wiedervernässten Mooren nachhaltig in Paludikultur anbauen lässt - das ist nicht nur gut gegen eine Erkältung, sondern auch gegen die Klimakrise. Hier eine Hörkostprobe für ein besonders mooriges Weihnachten mit Liedtext zum Einstimmen:

 

O Sonnentau
(O Tannenbaum)

O Sonnentau, o Sonnentau
wie schön sind deine Tröpfchen
Du glänzt ja nur im nassen Moos
Pracht und Schönheit grandios
O Sonnentau, o Sonnentau
wie schön sind deine Tröpfchen

O Sonnentau, o Sonnentau
du kannst mich gut kurieren
Du bist so klein und unscheinbar
Bei Husten hilfst du wunderbar
O Sonnentau, o Sonnentau
du kannst mich gut kurieren

O Sonnentau, o Sonnentau
Mein kleiner Mückentöter
Du klebst und tötest gnadenlos
Exo-Enzyme rigoros
O Sonnentau, o Sonnentau
Mein kleiner Mückentöter

Text: Dr. John Couwenberg

  

Können wir noch mal anfangen?

Moor neu kommuniziert in Kombination aus Wissenschaft + Gedicht
23/12/2021 unbezahlbar wie Atmen ist sind Moore, so beschreibt es Sylvia Geist in einem Gedicht, das nun in der Schriftenreihe des Greifswald Moor Centrum erschienen ist. „Können wir nochmals anfangen?“ fragt die Dichterin darin mehrmals. Besonders eindrücklich macht die Frage in der von ihr gelesenen Audioversion deutlich, dass wenig Zeit bleibt, die über Jahrtausende entstanden Moore und Kohlenstoffspeicher zu retten.
Das Gedicht entstand anlässlich der Konferenz „eins: zum andern“ vom 16. bis 18. September 2021 in München, einem Gesprächsexperiment zwischen Lyrik und Wissenschaft. Im Vorfeld hatten sich Dichter*innen und Wissenschaftler*innen zu ausgewählten Begriffen ausgetauscht und Denk- und Herangehensweise der jeweils anderen kennengelernt. Dass Greifswald Moor Centrum hat Sylvia Geist ins Moor geführt, die wiederum hat das Thema in Verse geformt. Ein neuer, ungewöhnlicher Weg der Wissenschaftskommunikation, den das Greifswald Moor Centrum gerne beschritten hat.

Organische Böden der EU-Länder - richtig erfasst?

Kritischer Blick auf Berichterstattung der Treibhausgase

21/12/2021 Die EU-Mitgliedsstaaten unterscheiden sich stark in der Qualität ihrer Kartierung von organischen Böden und der Schätzung der damit verbundenen Emissionen - das bilanzieren Nina Martin und John Couwenberg in einem neuen Paper Organic soils in national inventory submissions of EU countries. Erschienen ist es inn der Schriftenreihe des Greifswald Moor Centrum. Der Bericht wirft einen kritischen Blick auf die UNFCCC-Treibhausgasberichterstattung über Emissionen aus landwirtschaftlich genutzten organischen Böden für alle EU-Länder (und dem Vereinigten Königreich). Er präsentiert eine umfassende Analyse auf der Grundlage der im Jahr 2020 veröffentlichten Inventardaten der Länder. Zu Mängeln in der Berichterstattung macht der Bericht Verbesserungsvorschläge. Wichtig sei vor allem das konsequente Verwenden des IPCC Wetlands Supplement (IPCC 2014), betont der Bericht. Zusätzlich enthält er auch konkrete Flächendaten und korrigierte Zahlen. Die Zahlen wurden für alle EU-Länder zusammengestellt und sind in einer separaten Tabelle (xls-Datei) verfügbar.

Für alle zum #Weltbodentag:

Wunderschöne Moor-Illustrationen!

05/12/2021 Komplex, verständlich und schön – mit Hilfe der Illustratorin Sarah Heuzeroth hat das Greifswald Moor Centrum Moor ins Bild gesetzt und das dreimal – intakt, entwässert und in einer zukünftigen Nutzung in Paludikultur. Wie Torf sich unter Wasserabschluss bildet, wieviel Kohlenstoff dabei gespeichert werden kann, welche Tiere in diesem nassen Lebensraum leben und wie schön dieser ist, zeigt die Illustration des intakten Moores. Wieviel CO2 dagegen aus entwässerten Mooren in Nutzung als Grünland und Acker entsteht, wie groß der Fußabdruck der damit verbundenen Milchprodukte ist, verdeutlicht die Illustration zu entwässerten Mooren. Eine dritte Illustration zeigt, was Moore in Paludikultur bieten können: Fläche für Landnutzung durch den Menschen, neuen Lebensraum für seltene, spezialisierte Moorpflanzen und -tiere und einen reaktivierten Kohlenstoffspeicher für mehr Klimaschutz. Die Illustrationen stehen auf der Website des Greifswald Moor Centrum kostenfrei zum Download. Damit viele Moorinteressierte die Illustrationen nutzen können, gibt es diese auch auf Englisch und in Kürze auch auf Französisch, Polnisch, Russisch und Spanisch. Zusammengefasst liegen die Illustrationen in der deutschen Version auch als Poster vor. Zudem haben wir mit Sarah Heuzeroth vier Motive als Postkarten entwickelt. Neben Seggenrohrsänger, Rohrkolben und Torfmoos zeigt ein Torfprofil, welche Pflanzenreste sich in welchen Torfschichten finden lassen – inklusive Tiefen- und Zeitangabe. Das Material steht allen Interessierten lizensiert unter Creative Commons CC BY-NC-ND zur Verfügung.


    

Mehr Moor in EU GAP Strategie - so gehts!

Empfehlung im neuen Positionspapier

26/11/2021 Der Titel ist Programm - die Michael Succow Stiftung, Partner im Greifswalder Moorzentrum, hat ein neues Positionspapier Chancen für Moore und Paludikultur in der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (2023-2027) - Empfehlungen für die EU-Mitgliedstaaten für ihre GAP-Strategiepläne herausgegeben. Darin werden die EU-Mitgliedstaaten aufgefordert, die Paludikultur für Direktzahlungen, Zahlungen im Rahmen von Ökokonten-Regelungen oder weitere Zahlungen in Betracht zu ziehen. Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) als größter öffentlicher Finanzierungsmechanismus der EU könnte so genutzt werden, um innerhalb der nächsten fünf Jahre einen Wandel für Klima und Ökologie herbeizuführen. Die GAP-Strategie darf nicht nachlässig angepasst und schädliche "Business-as-usual"-Praktiken beibehalten werden, da in der EU die Emissionen aus entwässerten Mooren etwa 5 % der gesamten Treibhausgasemissionen ausmachen. Bewirtschaftet in Paludikultur bieten sie eine Grundlage für Bioökonomie in Kreislaufwirtschaft. Sie bieten künftige widerstandsfähige und rentable Geschäftsmodelle für Landwirte und Landeigentümer und tragen zum Klimaschutz, zur biologischen Vielfalt, zur Sicherung des Wasserhaushaltest, zum Schutz vor Hochwasser und zum Brandschutz bei.

Moorpavillon, Moorkarte, Michelle

12/11/2021 Ohne Schutz und Wiedervernässung von Mooren lässt sich der weltweiten Klimakrise nicht begegnen. Das haben Moorexpert*innen aus Greifswald auf der zweiwöchigen Weltklimakonferenz (UNFCCC COP26) vom 31. Oktober bis 12. November in Glasgow Delegierten, Politiker*innen, Prominenten, Praktiker*innen und Wissenschaftler*innen aus aller Welt klarmachen können. Sie sind optimistisch, dass das neue Wissen um diese Klimaschutzpotentiale jetzt in der Politik und das Handeln vieler Länder einfließen wird.

Auf der Weltklimakonferenz in Glasgow wurden Moore erstmals in einem eigenen Pavillon präsentiert, den Succow Stiftung und Greifswald Moor Centrum gemeinsam dem UN Umweltprogramm, IUCN UK Peatland Programme und weiteren Mitgliedern der Global Peatlands Initiative organisiert hatten. Die am Greifswald Moor Centrum erarbeitete Weltmoorkarte lockte direkt am Eingang Besucher*innen an. Das zwölftägige hybride Vortragsprogramm bot einen umfassenden Überblick zu Moor-Wissenschaft, - Schutz und -Politik auf allen Kontinenten. Prominente Besucher*innen wie die ehemalige First Lady der Vereinigten Staaten Michelle Obama, die Exekutivdirektorin des UN-Umweltprogrammes Inger Andersen, zahlreiche Minister*innen und andere Regierungsvertreter*innen sowie bedeutende Umweltjournalisten wie der Chris Packham von BBC kamen hier vorbei.

„Hunderte von Delegierten und Beobachter*innen der Klimakonvention haben unsere riesige Moorkarte angesehen. Viele Länder wissen gar nicht, dass sie Moorböden besitzen. Ihre Vertreter nehmen aus Glasgow mit, dass Moore für den Klimaschutz wichtig sind. Unsere Präsenz hier war so effektiv, wie es Moore als Kohlenstoffspeicher sind.“, sagte Dr. Franziska Tanneberger, Leiterin des Greifswald Moor Centrum. Ein besonderes Highlight war ein von Moorexpert*innen der University of East London gebauter Wassertropfen aus Schilf und Weide, in dem ein Sofa stand – der wohl beliebteste Sitzplatz im ganzen Pavillon. Diese Konstruktion war für viele Besucher*innen ein beeindruckender Augenöffner, wozu Baumaterialien aus Paludikultur genutzt werden können.

Michael Succow Stiftung und das Greifswald Moor Centrum als Ganzes hatten viele Veranstaltungen im hybriden Moor-Pavillon mit auf die Beine gestellt, zum Beispiel „Organische Böden und Moore in den Baltischen Staaten: Maßnahmen zur Treibhausgas-Minderung und Paludikultur“ am 8. November, „Moorschutz in Deutschland“ und „Moore im Nil-Einzugsgebiet als naturbasierte Lösung“ am 10. November sowie der Auftakt für eine europäische Moorschutzinitiative am 12. November. Die Weltmoorkarte hat das Greifswald Moor Centrum – mit großformatigem Ausdruck vor Ort und Dr. Alexandra Barthelmes als Referentin in Greifswald – am 9. November präsentiert. Der in Englisch gehaltene virtuelle Peatland Pavillon steht Interessierten mit vielfältigen Informationen zu Mooren weltweit auch nach dem Weltklimagipfel weiterhin online zur Verfügung.

Premiere bei der Weltklimakonferenz

Peatland Pavilion

Erstmals Pavillon zu Mooren und Klimaschutz

01/11/2021 Bei der diesjährigen Weltklimakonferenz (UNFCCC COP26) vom 1.-12. November im schottischen Glasgow gibt es erstmals einen hybriden Moor-Pavillon. Teilweise mit Materialien aus Moorpflanzen gebaut, zeigt er, wie wichtig die Moore für den Klimaschutz und den Menschen sind. Als einer der größten terrestrischen Kohlenstoffspeicher bieten Moore zentrale naturbasierte Lösungen gegen die Klimakrise.

Das Greifswald Moor Centrum (GMC) und sein Partner Succow Stiftung haben mit dem UN-Umweltprogramm und weiteren Mitgliedern der Global Peatlands Initiative ein Veranstaltungsprogramm zu Mooren auf allen Kontinenten auf die Beine gestellt. Sie präsentieren Wissen und Erfahrungen zu Schutz, Restaurationsmaßnahmen, nachhaltiger Nutzung, wissenschaftlichen Erkenntnissen und Politik zu Mooren, z.B.

*8.11. 13:30 Organische Böden und Moore in den Baltischen Staaten: Maßnahmen zur Treibhausgas-Minderung und Paludikultur (Organic soils and peatlands in the Baltic countries: Mitigation measures & monitoring, paludiculture and Carbon farming approaches) – koordiniert von Succow Stiftung und Silava

* 9.11. 16:00 Vorstellung der Weltmoorkarte des Greifswald Moor Centrum (State of peatland knowledge - Global Peatlands Assessment & Mapping) – koordiniert von GMC, UN-Umweltprogramm (UNEP) und Welternährungsorganisation (FAO)

* 10.11. 15:00 Moorschutz in Deutschland (Peatland protection in Germany – a new policy approach) – koordiniert von Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Nukleare Sicherheit (BMU) und GMC

* 10.11. 19:00 Moore im Nil-Einzugsgebiet als naturbasierte Lösung (Peatlands of the Nile Basin- NBI countries recognize their key role as nature-based solutions) – koordiniert von Ministerium für Wasser und Umwelt Uganda, South Sudan, GIZ und Succow Stiftung

* 12.11. 11:00 Auftakt für eine Europäische Moorinitiative (Dialogues towards a European Peatlands Initiative) - koordiniert von Regierung Irlands, Eurosite, GMC und UNEP

Am 05.11.2021 ab 09:30 werden die Umweltminister*innen von Indonesien, der Republik Kongo, der Demokratischen Republik Kongo und Perus über die Notwendigkeit vertiefter internationaler Zusammenarbeit diskutieren. Vertreter*innen des GMC und des International Tropical Peatland Centre (ITPC) werden anschließend ihre Absicht zur engeren Zusammenarbeit vorstellen.

Die Veranstaltungen richten sich vor allem an die verhandelnden Delegierten und Beobachter bei der Konferenz. Erstmals können aber auch Interessierte weltweit die Veranstaltungen im Livestream verfolgen. Dafür ist eine Registrierung notwendig. Nach der Weltklimakonferenz werden die Beiträge auf www.globalpeatlands.org  verfügbar sein.

Einladung zu Moortagen in Malchin

Flyer zu den Moortagen

Mitdiskutieren zur Zukunft der Moore

18/10/2021 Werkstätten, Moor-Fiction, Ideen-Schmiede und humooriges Pub-Quiz – die Moortage bieten unterhaltsame neue Formate, um mitzudiskutieren zur Zukunft der Moore – ganztägig am Samstag 23. Oktober und/oder für den halben Dienstag 26. Oktober. Mit dem MoKli-Projekt und weiteren Partnern laden die Organisator*innen zu Werkstattgesprächen in der Gaststätte Moorbauer bei Malchin. Was ist eine lebendige Moorlandwirtschaft? Wie kann ein Kulturwandel in den Mooren um Malchin und Teterow aussehen? Paludikultur, Praxis, Politik – wie geht das zusammen und wer muss dafür etwas tun? Um diese Fragen geht es bei den Moortagen. Dazwischen ist ein Bienenwagen aus Paludikultur-Baumaterial zu besichtigen und eine Torfbohrung bringt verborgene Schichten ans Tageslicht. Die Moortage finden mit einer musikalischen Reise ins Moor einen außergewöhnlichen Abschluss. Mehr Information im Moortage-Programm.

Alle erfolgreich vernässt

Feldtag zur Heuwerbung auf Nasswiesen

19/10/2021 Trotz der Wettervorhersage sind ca. 50 Teilnehmer*innen am 15. Oktober zum Feldtag Heuwerbung auf nassen Moorstandorten für die Wärmeproduktion bei Neukalen gekommen. Das Projekt BonaMoor stellte die dortigen wiedervernässten Niedermoorflächen am Kummerower See und an der Peene vor. Neben viel Regen gab es viel Information. Die BonaMoor-Wissenschaftler präsentierten ihre Forschungsergebnisse zu Vegetationsaufnahmen und optimierten Erntezeitpunkten der Biomasse. Henning Voigt vom Landwirtschaftsbetrieb Voigt schilderte, wie auf ca. 300 ha jährlich ca. 1.000 t Rohrglanzgras, Schilf und Seggen‐Heu als Energiebiomasse eingeworben werden. Neben Ernte‐ und Transporttechnik zeigte der Betrieb einen moorgängigen Ballenladewagen mit Bordkran, mit dem sich nasse und schwierige Standorte bodenschonend beräumen lassen. Auch Wissenschaftler weiterer Projekte des Greifswald Moor Centrum berichteten zu ihrer Forschung auf den Flächen. Sie haben z.B. in Projekt PRINCESS die Artenvielfalt bei Pflanzen, Brutvögeln und Insekten auf den Mahdflächen untersucht und werden die Treibhausgas-Flüsse und Torfneubildung in den kommenden zwei Jahren einschätzen. Das Projekt MoKli präsentierte Landschaftsspaziergang und Moortage als neue Formate, die unterschiedliche Akteure zu Wiedervernässungen und zukunftsfähigen Nutzungen ins Gespräch bringen können.
Erfolgreich vernässt besuchten die Teilnehmer anschließend das Heizwerk der Agrotherm GmbH in Malchin. Seit 2014 verbrennt es die Biomasse von den Nasswiesen des Betriebs Voigt und erzeugt jährlich 4.000 MWh Wärme (= 350.000 l Heizöl) für 490 Haushalte, zwei Schulen und weitere öffentliche Gebäude. Hier stellten die BonaMoor-Wissenschaftler Ergebnisse zu den Brennstoffeigenschaften unterschiedlicher Niedermoorbiomassen vor und erklärten, wie sich die Wärmeproduktion hier optimieren lässt.

Besucher und Erntetechnik beim Feldtag zu Heuwerbung auf nassen Flächen (Foto: N. Körner)

Bundespräsident übergibt Umweltpreis an Joosten

Feierlich Verleihung live übertragen

10/10/2021 Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) würdigt in diesem Jahr den Greifswalder Moorforscher Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joosten mit dem Deutschen Umweltpreis, eine der höchstdotierten derartigen Auszeichnungen Europas. Am 10. Oktober übergibt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Preis bei der feierlichen Verleihung in Darmstadt. Die Veranstaltung wird ab 11 Uhr live in 3sat sowie im Livestream der DBU übertragen und moderiert von der Tagesschausprecherin Judith Rakers.

      

Gratulationen erhält Hans Joosten unter anderem
von Bundesumweltministerin Svenja Schulze:
„Professor Hans Joosten hat ganz maßgeblichen Anteil daran, dass der Moorschutz in den letzten Jahren in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt ist. “Moor muss nass!“ - prägnanter kann man die Bedeutung nasser Moore für Klima und Artenvielfalt nicht auf den Punkt bringen. Damit hat er uns sehr deutlich vor Augen geführt, dass die jahrzehntealte Politik der Entwässerung von Moorlandschaften, die einseitig auf Ertragssteigerungen ausgerichtet war, eine ökonomische und ökologische Sackgasse ist, und wir schleunigst umsteuern müssen. Er ist damit auch ein gutes Beispiel dafür, dass Politik und Gesellschaft gut beraten sind, auf die Warnungen der Wissenschaft zu hören, gerade in der Klimakrise. Die fundierte Expertise des Moorkundlers ist deshalb auch mit in die Erarbeitung der Nationalen Moorstrategie eingeflossen, die das Bundesumweltministerium vorgelegt hat, und mit der wir die Grundlage für die dringend erforderlichen Renaturierungs- und Wiedervernässungsmaßnahmen schaffen.“
und von
Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin der Landes Mecklenburg-Vorpommern:
„Ich freue mich sehr, dass mit dem Moorkundler Prof. Hans Joosten ein Spitzenforscher aus Mecklenburg-Vorpommern einen der höchstdotierten Umweltpreise Europas erhält! Herzlichen Glückwunsch dazu! Dem Moor- und Klimaforschung der Universität Greifswald hat er zu Ansehen in Deutschland und weltweit verholfen. Prof. Joosten macht mit seiner Forschung klar: Moore helfen uns im Kampf gegen die Klimakrise - aber nur wenn sie nass sind. Gerade im moorreichen Mecklenburg-Vorpommern müssen und werden wir noch größere Anstrengungen für den Moor- und damit auch für den Klimaschutz unternehmen.“