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Eine Tonne Typha

Dämmstoff vom Moor nebenan

31.03.2016  Rohrkolben (Typha) als Dämmstoff im Hausbau verwenden, geerntet gleich von der Fläche nebenan – für dieses Vorzeigeprojekt von Paludikultur leisteten GMC-Mitarbeiter in Kamp nahe Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) freiwilligen Einsatz. Danach waren zwanzig große Kunststoffsäcke randvoll gestopft. Etwa 1000 kg Typha-Trockenmasse waren Ergebnis des Ernteeinsatzes auf gut einem halben Hektar nasser Moorfläche. Initiiert hat dieses Paludikultur-Leuchtturmprojekt der Niederländer Aldert van Weeren. Er saniert in Kamp neben wiedervernässten Flächen des Anklamer Stadtbruches ein Ferienhaus für Naturliebhaber, möglichst mit Naturbaustoffen aus der Region. Dass der Rohrkolben in Sichtweite nicht nur einen lokalen und regenerativen Öko-Baustoff liefert, sondern auch mit dem Naturschutzgedanken der Wiedervernässung von Mooren verbunden ist, gefällt ihm besonders gut. Der leidenschaftliche Ornithologe und Naturführer lässt die Typha-Biomasse nun im Hanffaserwerk Prenzlau zu Einblasdämmung aufbereiten.

 

Bundesregierung zu Moorschutz

Antwort auf Anfrage von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

15.01.2016  Durch die Erhöhung des Wasserstandes können Treibhausgasemissionen aus drainierten Moorflächen verringert, die Kohlenstoffspeicherfunktion von Mooren bei nahezu vollständiger Vernässung wieder hergestellt und zusätzlich erhebliche positive Effekte für den Wasserhaushalt und die Biodiversität erzielt werden - dies erklärt die Bundesregierung in ihrer aktuellen Antwort (18/7197) auf eine Kleine Anfrage „Schutz der Moore – Beitrag zum Natur- und Klimaschutz“ der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Ziel der Bundesregierung sei es daher, den Torfabbau in Deutschland ab 2015 signifikant zu reduzieren und fünf Prozent der land- und forstwirtschaftlich genutzten Moorböden wieder zu vernässen. Die Antwort erwähnt zur Umsetzung dieser Ziele die Greifswalder Forschung zu Torfmooskultivierung, das Projekt zur Wiedervernässung von Mooren in der Russischen Föderation sowie den Nationalen Moordialog und betont damit die Bedeutung dieser Vorhaben des GMC. Hier die zugehörige Pressemitteilung des Bundestages.

 

HCS+: Beiträge von GMC-Experten online

Palmölindustrie soll grüner werden.

7.12.2015  Beiträge der GMC-Experten zur aktuellen "High Carbon Stock Study" (HCS+), in Auftrag gegeben von der Sustainable Palm Oil Manifesto group, sind veröffentlicht. Die Studie soll die Palmölindustrie nachhaltiger machen, indem sie definiert, welche Tropenwälder und Böden vom Anbau der Ölpalmen ausgeschlossen sein sollen, wie vor allem Moorböden. Zu diesen hat Dr. Alexandra Barthelmes, zuständig für die Global Peatland Database des GMC, den Consulting report 5: Practical guidance to locate and delineate peatlands and other organic soils in the tropics erstellt. Den Überblick zur Entwicklung nachhaltiger Palmölwirtschaft gibt der „Independent Report from the Technical Committee“ des GMC-Experten Prof. Hans Joosten.
Verfügbar sind auch zwei Pressemitteilungen zur Herausgabe der Studie "HCS+ Proposes a New Pathway to Sustainable Oil Palm Development" und "HCS+ gets support from key players in the palm oil industry and the Sabah Forestry Department".

Die Studie traf auf reges Medieninteresse, es berichteten der Economist , nature , Reuters/yahoo news, der Schriftsteller und Journalist Jonathon Porritt and The Economist/youtube. Die Ausbreitung der Palmölplantagen in den letzten Jahren zerstörte weite Teile der Tropenwälder im Tiefland von Südost-Asiens und Afrikas. Riesige Mengen an bisher gespeichertem Kohlendioxid wurden dabei freigesetzt, die einheimische Bevölkerung vertrieben und Wanderarbeiter unter unwürdigen Bedingungen ausgebeutet.

 

Watch the wet

Youtube-Video zu Mooren und Klimaschutz

1.12.2015  Entwässert man ein Moor von der Größe eines Fußballfeldes, wird ebenso viel klimaschädliches Kohlendioxid freigesetzt wie bei einer dreimaligen Erdumrundung mit einem Mittelklassewagen. Mehr über Moore, ihre Bedeutung als CO2-Speicher, ihrer Bedrohung und Zerstörung durch Trockenlegungn und vielversprechendem Klimaschutz durch Wiedervernässung im youtube-Video “Peatlands – climate regulation and biodiversity“ des Nordic Council of Ministers.

 

Moore auf der UNFCCC-Agenda in Paris

Side events zu Restauration und Wiedervernässung

1.12.2015  GMC-Experte Hans Joosten nimmt mit Vorträgen teil an zwei Veranstaltungen bei den aktuellen Klimaverhandlungen (COP 21) in Paris.
"Safe the Peat for Less Heat" ist Titel der hochrangigen Diskussionsrunde, organisiert von Wetlands International dem GMC und weiteren Partnern, am 1. Dezember von 15:15-16:15 Uhr im The Netherlands Climate Pavilion. Joosten erörtert dort "Peatland issues, potential and options for climate mitigation". Hintergrundinformation zum Thema gibt das "Briefing paper: accelerating action to Save Peat for Less Heat!"
Beim UNFCCC Side event “Reducing GHG emissions by restoring and rewetting peatlands”, organisiert vom Nordic Council of Ministers (NCMR) in Paris, referiert Joosten zu „The role of drained peatlands in GHG emissions and opportunities for accounting under the new activity ’Wetland Drainage and Rewetting‘ under the Kyoto Protocol”. Hier das Programm dieses Side events am Mittwoch, 2. Dezember von 12:15-13:45 im Nordic Pavillion Hall 2B.

 

Wetland Energy-Abschlusskonferenz

Paludikultur vor Ort, Pelletieranlage in Betrieb, neue Projekte im Kopf

18.11.2015 Höhepunkt der Abschlusskonferenz von Wetland Energy am 17. und 18. November in Minsk/Belarus war die Eröffnung der Pelletverarbeitung im nahe gelegenen Lida. Wissenschaftliche Projektergebnisse zur Nutzbarkeit von Biomasse aus Niedermooren hat das Projekt damit in die Praxis gebracht. Hier die "Conclusions and perspectives" der Konferenz. Hier zum Nachlesen das Programm der Veranstaltung. Der Konferenz vorangegangen war zudem ein Workshop "Biomass harvest and greenhouse gas balance of wet and rewetted fen peatlands". Ein Bericht zu Projekt und Abschlusskonferenz ist in der Настаўніцкая газета zu lesen.

 

Hohe Auszeichnung für Michael Succow

Ehrenpreis der DBU

Bundespräsident Joachim Gauck überreicht den DBU-Ehrenpreis an Michael Succow (Foto: DBU)08.11.2015   Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) zeichnete GMC-Mitglied Prof. em. Dr. Michael Succow mit ihrem Ehrenpreis aus. Bundespräsident Joachim Gauck überreichte die Auszeichnung beim feierlichen Festakt am 8. November 2015 in Essen. Als Stellvertretender Minister für Natur-, Umweltschutz und Wasserwirtschaft der DDR in der Zeit des politischen Umbruchs in Deutschland hatte Succow die historische Chance für den Naturschutz gesehen und genutzt. Mit seinen Mitstreitern sei es ihm gelungen, auf der letzten beschließenden Sitzung des Ministerrates der DDR im Jahr 1990 das Nationalparkprogramm verabschieden zu lassen. Damit waren über Nacht 12,1% der Landesfläche der ehemaligen DDR mit einem einstweiligen und 5,5% mit einem endgültigen Schutzstatus gesichert worden. Für diesen Coup erhielt Michael Succow 1997 den Right Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis) und gründete mit dem Preisgeld die Michael Succow Stiftung zum Schutz der Natur (link). In der 20-jährigen Geschichte des Deutschen Umweltpreises wurde der Ehrenpreis erst füfnmal ausgesprochen, u.a. an Michail Gorbatschow und Prof. Heinz Sielmann.

 

Meine Kinder essen Torf

Literaturabende in der Moorbibliothek

02.10.2015   Von den tiefsten Sümpfen der Menschheit in den Lagern Kolymas und von Kindheit im Moor – Geschichten von Grausamkeit bis Glück bieten die „Literaturabende in der Greifswalder Moorbibliothek“. An dunklen Herbst- und Winterabenden präsentiert Moorkundler und Bibliophil Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joosten Bücher aus den Beständen der neuen Greifswalder Moorbibliothek (Peatland and Nature Conservation International Lib., PeNCIL).

Programm und weitere Information unter "Meine Kinder essen Torf".

 

Klimaretter Moor bekommt politischen Rückenwind

Parlamentarischer Abend zu Moor und Klimaschutz

28.09.2015   Nasse Moore sind Klimaretter; das haben Forschung und Pilotprojekte bewiesen. Jetzt sind politische Entscheidungen zu Erhalt und Schutz der weltweit gefährdeten Moore gefragt. Daher lud das Greifswald Moor Centrum (GMC) Abgeordnete aus Bund und Ländern zu einem ersten Parlamentarischen Abend „Moore und organischen Böden“ am 28. September 2015 nach Berlin. Zum gemeinsam mit dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz M-V veranstalteten Austausch kamen u.a. Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, und Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz M-V. Der Parlamentarische Abend war damit nicht nur ein wichtiger Beitrag zum anlaufenden Deutschen Moorschutzdialog. Er informierte die Politiker auch in Hinsicht auf den kommenden Klimagipfel im November in Paris.

 

Palmöl-Industrie soll grüner werden

GMC-Experten setzen Standards

01.08.2015   50 unabhängige Wissenschaftler, darunter GMC-Experten, verfassen derzeit eine "High Carbon Stock Study", die die Palmöl-Industrie nachhaltiger machen soll. Sie legen darin fest, welche Tropenwälder und Böden vom Anbau der Ölpalmen ausgeschlossen sein sollen, wie z.B. Moorböden. Die Studie traf auf reges Medieninteresse, es berichteten der Economist , nature , Reuters/yahoo news and The Economist/youtube. Die Ausbreitung der Palmölplantagen in den letzten Jahren zerstörte weite Teile der Tropenwälder im Tiefland von Südost-Asiens und Afrikas. Riesige Mengen an bisher gespeichertem Kohlendioxid wurden dabei freigesetzt, die einheimische Bevölkerung vertrieben und Wanderarbeiter unter unwürdigen Bedingungen ausgebeutet. Zur Identifizierung und Erhalt von Mooren und anderen organischen Böden entwickelte GMC-Expertin Dr. Alexandra Barthelmes, verantwortlich für die Global Peatland Database des GMC, eine praktische Anleitung . Prof. Hans Joosten ist Mitglied des Technical Committee und Co-Autor des Hauptberichts.