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Nicht nur für für Typha-Pioniere

Typha-Ernte (Foto: Tobias Dahms)

Jetzt den 12.12. vormerken!

23/11/2018  Rohrkolben (lat. Typha) auf wiedervernässten Niedermooren - das ist eine ideale Kombination mit vielen Vorteilen: Klimaschutz durch Torferhalt, Gewässerschutz durch Nährstoffrückhalt und nachhaltige Rohstoffgewinnung. Der Anbau ist jedoch im betrieblichen Maßstab noch nicht realisiert, obwohl großes Interesse an der Biomasse für die stoffliche Verwertung besteht. Mit einem weiteren Typha-Feldtag am 12. Dezember in der Nähe von Anklam wollen das Projekt MoorDialog und die Stiftung Wetland Products Ernte-Technik demonstrieren, den Anbau und Management von einer Rohrkolbenkultur diskutieren und die Vorteile weiter bekannt machen. Die Teilnahme bei Demo-Ernte und Vorträgen ist kostenfrei, um Anmeldungen per E-Mail an abels@uni-greifswald.de wird gebeten. Hier das Programm des Typha-Feldtages.

 

Starkes Signal aus Berlin

Konferenz „Moor muss nass! Klimaschutz durch Moorschutz“

26/10/2018  “Moor muss nass!“ war die Kernbotschaft der Konferenz zu Moor- und Klimaschutz am 26. Oktober 2018 im Umweltministerium in Berlin. Um bis 2050 die Treibhausgas-Emissionen aus Mooren in Deutschland entsprechend des deutschen Klimaschutzplans und internationalen Verpflichtungen zu minimieren, müssen jährlich etwa 50.000 ha wiedervernässt werden. Ein Großteil der Flächen könnte von einer „trockenen“ in eine „nasse“ Land- und Forstwirtschaft überführt werden. Um das zu erreichen, hat das Projekt Deutscher Moorschutzdialog (MoorDialog) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative in den letzten drei Jahren viele Akteure zusammengebracht: Landwirte, Wasserwirtschaftler, Naturschützer, Wissenschaftler und Politiker. Bei der Abschlusstagung wurde klar, was in Zukunft nötig ist: eindeutige politische Rahmenbedingungen, finanzielle Anreize und Ausgleiche, mutige Unternehmer, solide wissenschaftliche Begleitforschung. Mehr Informationen finden sich in der Pressemitteilung des BMU

Konferenz Moor u Klimaschutz BMU_lensescape3  Konferenz Moor u Klimaschutz BMU_lensescape6

Kartoffeln und Krimis

Neue Literaturabende in Moorbibliothek

05/10/2018  Unglücksorte, Zufluchtsorte - dass Moore beides sind, dafür finden sich in der Literatur viele Beispiele. Während kranke Kartoffeln, angebaut auf Moorböden, die Iren zu massenhafter Emigration zwangen, fanden die Sklaven der amerikanischen Südstaaten in Mooren ihre einzige Rettung. Moore sind in Krimis beliebt, sie sind Fundstätten interessanter Moorleichen und Lebensraum von Zwergvölkern, wie etwa im Kongo.
All diese Orte präsentiert Moorkundler und Bibliophil Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joosten in der vierten Reihe Literaturabende in der Greifswalder Moorbibliothek anhand der Bestände der Greifswalder Moorbibliothek (Peatland and Nature Conservation International Library, PeNCIL).   Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldungen sind jedoch erforderlich per E-Mail an bibliothek@greifswaldmoor.de.

 

Sonnentau nachhaltig in großem Stil

Minister Backhaus (2. von links) beim Spatenstich auf der "Sonnentau-Fläche" (Photo PaludiMed GmbH)

Erster Spatenstich für Europas größte Anbaufläche

02/10/2018  Sonnentau für medizinische Verwendung nachhaltig anbauen – diesen Traum verfolgen Balazs Baranyai und Dr. Jenny Schulz seit sechs Jahren und initiierten mit der PaludiMed GmbH die erste Ausgründung aus dem Greifswald Moor Centrum. Jetzt richten sie die europaweit größte Anbaufläche für Sonnentau ein, im Breesener Moor, einem ehemaligen Torfabbaugebiet im Biosphärenreservats Schaalsee-Elbe (Mecklenburg-Vorpommern). Im Herbst wird zunächst ein Wasserreservoir angelegt und im kommenden Frühling die Torfmoos-Sonnentau Kultur etabliert.

Vor sechs Jahren hatten die beiden Moor-Wissenschaftler die ersten Sonnentausamen auf Torfmoosrasen ausgesät, zahlreiche Anbauversuche folgten. 2015 erreichten sie, was bisher als nicht machbar galt: die fleischfressende Pflanze Sonnentau gemeinsam mit Torfmoosen in Paludikultur nachhaltig zu kultivieren. Mit der neuen Fläche bringen sie die bisherigen Pilotversuche in die großflächige Produktion. Bei dem Festakt im Breesener Moor mit zahlreichen Gästen setzte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt M-V, den ersten Spatenstich.

 

Große Bücherspende an PeNCIL

Teamwork: 600 kg Bücher wollen ausgeladen werden.  (Film: T. Dahms)

600 kg Moorbücher gerade angekommen

03/09/2018  Nach langer Fahrt erreichten heute Hans Joosten, John Couwenberg und Mira Kohl mit einem Bus voller Bücher das GMC. Professor R.S. (Dicky) Clymo (Queen Mary University of London, Großbritannien) hat einen großen Teil seiner privaten Bibliothek an unsere Programm-Bibliothek “Moor und Naturschutz” (PeNCIL) gespendet. Wir fühlen uns sehr geehrt und dankbar. Während des Besuches wurden Dicky Clymo Grüße und Unterschriften der Vollversammlung der International Mire Conservation Group (IMCG) übergeben, welche ihm am 31.08.2018 in Utrecht die Ehrenmitgliedschaft verliehen hat. Dicky Clymo ist langjähriger Unterstützer der IMCG, Herausgeber der Zeitschrift Mires and Peat und hat Generationen von Moorkundlern beeinflusst und inspiriert. “In hope - studying peatlands for ever!”

 

Ministerin trifft Moorbotschafter

Umweltministerin Schulze bei der Wiedervernässung eines Mini-Moores. (Foto: Espen Eichhöfer/BMU)

GMC, DVL und MoorFutures beim Tag der Offenen Tür

25/08/2018  Umweltministerin Schulze hatte Spaß beim Wiedervernässen eines Moores im Kleinen. Natürlich weiss sie um die Bedeutung der Moore allgemein. Beim Tag der Offenen Tür 2018 im Bundesumweltministerium (BMU) erklärten Tobias Dahms und Monika Hohlbein (beide GMC), wie Moore und Klimaschutz genau zusammenhängen. Die Umweltministerin und ihre parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter informierten sich über das Projekt MoorDialog und über den dringenden Handlungsbedarf bei der Umsetzung einer klimaschonenden, nassen Bewirtschaftung von bisher entwässerten Moorstandorten. Insbesondere die Einrichtung von Demonstrationsbetrieben, deren wissenschaftliche Begleitung und der Abbau von Hemmnissen bei der Umstellung auf nasse Moorbewirtschaftung wurden diskutiert. Das GMC begeisterte mit vielen Moorpflanzen und -produkten zusammen mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (LPV) viele Besucher des gemeinsamen Standes.

 

Moorzerstörung global dokumentiert

Weltbiodiversitätsrat veröffentlicht umfassenden Bericht

21/08/2018  Der Zustandsbericht zu Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen für Europa und Zentralasien (IPBES/6/INF/6/Rev.1 ) des Weltbiodiversitätsrates wurde kürzlich als umfassender Bericht veröffentlicht. Der Weltbiodiversitätsrat IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) ist ein zwischenstaatliches Gremium zur wissenschaftlichen Politikberatung, ähnlich wie der Weltklimarat IPCC. Mitautoren von Kapitel 3 des Berichtes zu Status, Trend und zukünftige Dynamik von Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen zum Thema Moore sind Hans Joosten und Franziska Tanneberger (beide GMC). Der Bericht zeigt Moorverbreitung und –zerstörung anhand von Daten der Global Peatland Database des GMC und weist auf den Zusammenhang von Klimaschädigung durch Moorzerstörung und Biodiversitätsverlust hin.

 

Indonesien und Vorpommern im Dialog

Prof. Joosten (links) erklärt Botschafter Oegroseno (rechts) und Staatssekretär Dahlemann, was der Bohrkern aus einem Torfboden verrät (Photo: J. Peters).

Botschafter auf Paludikultur-Tour

03/08/2018  Um Paludikultur in der Praxis zu sehen stattete der indonesische Botschafter S.E. Dr. Arif Havas Oegroseno auf Einladung des Greifswald Moor Centrum (GMC) der Region Vorpommern einen Besuch ab. Das GMC führte Botschafter Oegroseno zum entwässerten Polder Bargischow wie auch zur wiedervernässten Fläche des Anklamer Stadtbruchs. Hier begrüßte Patrick Dahlemann, Parlamentarischer Staatssekretär für Vorpommern, den Botschafter und besuchte mit ihm – bei beinahe tropischen Temperaturen - eine dichte, produktive Schilffläche. Im kleinen Örtchen Kamp bot die Ernte von Rohrkolben Gelegenheit, mehr zu traditionellen und innovativen Formen der Paludikultur zu erfahren. Auf der Fläche der Wetland Products Foundation teilten Rohrwerber aus Anklam, Rügen und Schleswig-Holstein sowie Vertreter von zwei niederländischen Mähmaschinenherstellern ihre Erfahrungen mit Botschafter und Staatssekretär. Patrick Dahlemann betonte das großen Potential von Wiedervernässung und Paludikultur, um umwelt- und sozio-ökonomische Vorteile zu erreichen. In den kühlen historischen Räumen der Universität Greifswald stellte Prof. Dr. Katharina Riedel, Prorektorin für Forschung und Transfer sowie internationale Angelegenheiten, Botschafter Oegroseno Geschichte und heutige Forschungsschwerpunkte der Universität vor. Dieser zeigte sich an Forschungskooperationen und internationalem Austausch etwa über eine ERASMUS-Partnerschaft überaus interessiert. Weitere Kooperationsmöglichkeiten diskutierte er beim Besuch der Programmbibliothek „Moor und Naturschutz“ (Peatland and Nature Conservation International Library (PeNCIL)) und bei der Michael Succow Stiftung, wo ihn Prof. Dr. Michael Succow begrüßte.

 

Aktionswoche „10 Jahre NKI“

Logo 10 Jahre NKI

GMC führt durch Ausstellung

02/08/2018  Am 19. September ab 19 Uhr bietet das Projekt MoorDialog eine Führung durch die Wanderausstellung „Moor, Paludikultur und Klimaschutz“, die noch bis zum 30.9. im Müritzeum, dem NaturErlebnisZentrum in Waren (Müritz) zu sehen ist. Die Führung ist Teil der Aktionswoche, mit der das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit das zehnjährige Bestehen der Nationalen Klimaschutzinitiative feiert. Die Führung ist kostenfrei, doch eine Anmeldung ist erforderlich telefonisch unter (03991) 63368-0.

 

Moore in der zukünftigen EU-Agrarpolitik

GMC informiert zu Auswirkungen für Mensch, Natur und Klima

22/06/2018  Warum Moore in der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union ab 2021 berücksichtigt werden müssen, hat das Greifswald Moor Centrum in einem Informationspapier zusammengestellt. Anlass sind der Reformvorschlag zur GAP, den die Europäische Kommission im Juni vorgelegt hat und die jetzt in Deutschland und weiteren EU-Mitgliedsstaaten anstehenden Diskussionen zur Weiterentwicklung der GAP. Klimaschutz und andere Umweltaspekte sollen dabei im Vordergrund stehen. Die Neuorientierung der landwirtschaftlichen Nutzung von Moorböden bietet hierfür ein besonderes Potential: Essentiell sind hohe Wasserstände, um die Freisetzung von Treibhausgasen zu minimieren und den Bodenverlust zu stoppen. Dafür ist die Definition einer auf Moorböden ausgerichteten Guten fachlichen Praxis sowie die gezielte Förderung einer nachhaltigen Nutzung auf Mooren (‚Paludikultur‘) in 1. und 2. Säule der GAP notwendig. Weitere Details finden Sie im Informationspapier zur Rolle der Moore in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ab 2021.