Aktuelles
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2025
von NK
Moor sehen und Treibhausgase abschätzen
Neuer GEST-Kurs
1/04/2025 Moor sehen und … Treibhausgase abschätzen? Das zu können ist nicht schlecht und zunehmend gefragt. Treibhausgasen zu erfassen ist ein entscheidender Schritt, um sie auch reduzieren und damit die Klimakrise bekämpfen zu können. Das Greifswald Moor Centrum hat nicht nur die passende Methode sondern auch die Schulung dazu – den GEST-Kurs von 2.-4. Juli in Greifswald!
GEST steht für Greenhouse gas Emission Site Type. Die Idee ist, entstehende Treibhausgase durch Wasserstand, Nutzungsart und Vegetation zu ermitteln.
Im Kurs erlernen Teilnehmende:
- Wasserstufen im Gelände zu erfassen
- eine Treibhausgas-Bilanzierung zu erstellen und das potentielle Einsparpotential zu ermitteln
Die praktische Anwendung erfolgt in zwei Kartierübungen:
- in einem degradierten Wirtschaftsgrünland in der Ryckniederung und
- auf dem ungenutzter Nassstandort
Zusätzlich werden unter anderem diese Fragen erörtert:
- Wie lässt sich der GEST-Ansatz in den klimapolitischen Rahmen einordnen und welche weiteren Anwendungsbereiche gibt es?
- Wie vertrauenswürdig sind Kohlenstoffzertifikate und welche Kriterien braucht es dafür?
Der Kurs richtet sich an alle, die in der Planung oder Umsetzung von Moor- und Klimaschutzprojekten tätig sein möchten.
Die Teilnahmegebühr beträgt 370 Euro (ermäßigt 220 Euro)
Botanische Artenkenntnis ist Voraussetzung, Vorwissen zu Moor- und Klimaschutzprojekten wünschenswert.
Jetzt anmelden, um mit dem GEST-Ansatz aktiv zu Moor- und Klimaschutz beizutragen!

von Helena Plochberger
Moor für Ministerin

Aktuelle Forschung vorgestellt
01/04/2025 Den aktuellen Stand von Forschung und Datenbanken konnten wir Umweltministerin Steffi Lemke (BMUV) bei ihrem Besuch am Greifswald Moor Centrum vorstellen. Moorforschung spielt eine wichtige Rolle in der Forschungsstrategie der Universität Greifswald, erläuterte Prorektor Peter Michalik zur Begrüßung. Die Messungen von Pflanzenbiomasse und Treibhausgasen in der Mesokosmenanlage, die Schilfsammlung und das älteste Buch in der Moorbibliothek, erklärt durch Franziska Tanneberger, Gerald Jurasinski, Sebastian van der Linden und Hans Joosten, fand die Ministerin interessant. Begeistert haben sie aber besonders unsere Torfmoose, die ihr Greta Gaudig zeigte. Paludikultur, Biodiversität und Torfbildung gehörten zu den weiteren Themen des Austauschs - und auch der Ausblick auf zukünftige Forschung, wie sie im heute gestarteten Sonderforschungsbereich der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) WETSCAPES 2.0 stattfinden wird. Daher hat auch die Begleitung der Ministerin durch Nathalie Niederdrenk und Ulf Hauke aus dem Referat für vorsorgenden Bodenschutz und Moorschutz, die GMC-Vertreter*innen sehr gefreut.
von Helena Plochberger
Spatenstich & Sernitz

Wiedervernässung gestartet
01/04/2025 Mit einem symbolischen Spatenstich startet die Einrichtung einer Nasswiesen-Paludikultur der Initiative toMOORow – Nasse Moore für eine nachhaltige Zukunft. Die Torfwiesen im Sernitz-Moor dienen dabei als Modellprojekt: Hier werden jetzt Entwässerungsgräben verfüllt, im Fließ Sohlschwellen zur Wasserrückhaltung errichtet und anschließend mit lokalen Landwirt*innen eine nachhaltige Nutzung durch Paludikultur mit einer Größe von ca. 80 Hektar etabliert. Die Maßnahmen tragen dazu bei, Wasser in der Landschaft zu halten, Treibhausgasemissionen, um bis zu 1.200 Tonnen CO₂-Äquivalente pro Jahr zu reduzieren und die Wiederansiedlung moortypischer Pflanzen- und Tierarten zu ermöglichen.
Die Initiative setzt damit die jahrelange Arbeit für die Wiederherstellung natürlicher Verhältnisse im Sernitz-Moor im Biosphärenreservat „Schorfheide-Chorin“ im Rahmen des LIFE Projekts „Schreiadler“ fort. In Abstimmung mit Anwohner*innen und Landnutzer*innen wurden Maßnahmen für Wasserrückhalt entwickelt, Weiden für Wasserbüffel eingerichtet und ein Moorerlebnispfad gestaltet, um nur einen Ausschnitt des erfolgreichen Projekts zu nennen.
Zum Auftakt waren die geschäftsführenden Bundesminister*innen Steffi Lemke und Cem Özdemir gekommen, da sie in den Aktivitäten in der Sernitz ein starkes Zeichen für eine zukunftsfähige Moornutzung durch die Initiative toMOORow von Succow Stiftung, Partner im Greifswald Moor Centrum, und Umweltstiftung Michael Otto sehen.
von Helena Plochberger
Startschuss für WETSCAPES 2.0

mit einer zweitägigen Veranstaltung
01/04/2025 WETSCAPES 2.0, ein großes, interdisziplinäres Wissenschaftskonsortium zur Erforschung wiedervernässter Niedermoore, startete heute mit einem zweitägigen Treffen an der Universität Rostock mit mehr als 50 Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Bereichen, darunter 22 Principal Investigators (PIs), die verschiedene Teilprojekte leiten, sowie viele Early Career Researchers (ECR).
Die Vielfalt der Teilnehmer:innen machte deutlich, wie komplex und ehrgeizig dieses von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsprogramm ist, in dem etwa 100 Screening-Standorte, 5 Kernstandorte und zwei landschaftsbezogene Experimente in wiedervernässten Mooren in Mecklenburg-Vorpommern untersucht werden sollen. Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern hat bereits mehr als 10 % seiner Moorflächen wiedervernässt und ist führend bei der Entwicklung von Lösungen für die Nutzung feuchter Moore (Paludikultur, CO2-Zertifikate, Naturtourismus, Fotovoltaik in Mooren). Nun wird der CRC auch die Grundlagenforschung in wiedervernässten Mooren massiv vorantreiben.
Zum Auftakt gab es einen Ausflug zu einem der geplanten Screening-Standorte, wo die ersten unserer 1.000 Sensoren für die Datenerfassung des Projekts installiert wurden! Für einige von uns war es der erste Besuch in einem norddeutschen Niedermoor. Sie sind fast überall und sehen oft aus wie „normales“ Grünland!
Neben der Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird der Transregio-Sonderforschungsbereich (SFB) 410 zusätzlich von der Universität Greifswald, der Universität Rostock, dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) der Humboldt-Universität zu Berlin, dem GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung und dem Max-Planck-Institut für Biogeochemie der Ludwig-Maximilians-Universität München unterstützt.
von NK
Books n‘ Bogs

Lange Nacht der Bibliotheken am 4. April auch in der Moorbib
21/03/2025 "Moorpapst" Prof. Hans Joosten lädt Interessierte ein – nein, nicht ins Moor - sondern in eine Bibliothek, wo Inspiration von den Wänden tropft und tausende Bücher in allen Genres und Sprachen zu einem Thema stehen - zu Moor. In ihrem neuen Domizil, dem ehemaligen Hörsaal der „Alten Chemie“ im Innenhof der Greifswalder Soldmannstraße 16 , sind die Renovierungsarbeiten abgeschlossen. Kontinuierlich ziehen derzeit kistenweise Bücher in das denkmalgeschützten Gebäude und füllen die Regale des barrierefrei zugänglichen hohen Raums mit zwei Galerien. Mit einem Bestand von 50.000 Publikationen ist die Spezialsammlung zu Mooren ein wichtiger Teil des Greifswald Moor Centrum und von internationaler Bedeutung. Statik, Finanzierung, Altlasten – auf dem Weg von der Vision einer eigenen Bibliothek bis zur Umsetzung waren und sind viele Herausforderungen zu bewältigen.
Am 4. April während der Langen Nacht der Bibliotheken führt Hans Joosten ab 21 Uhr auf Deutsch durch den um 1905 errichteten Gebäudeflügel und erzählt von dessen Geschichte, der aufwendigen Dekontamination und den neuen moorigen Inhalten.
Anschließend gibt es englische Kostproben aus „Books n‘ Bogs“, einem Projekt des moorbewegten Kollektivs re-peat earth. International, jung und kreativ setzten sich dessen Mitglieder für Wiederherstellung von Mooren und ein öffentliches Bewusstsein für ihre Bedeutung ein. Für das Buchprojekt haben sie die Beziehungen von Mensch und Moor rund um das irische Städtchen Abbeyleix dokumentiert. In der Greifswalder Moorbiblothek treiben sie zudem das Projekt „Mapping Peatland Justice“ voran und nutzen die „Lange Nacht in der Moorbiblithek“ für den Austausch dazu mit den Besuchenden. Auf Englisch und (fast) open end.
Kostenfrei, aber mit Anmeldung an: bibliothek@greifswaldmoor.de
von Helena Plochberger
Jetzt auch auf Englisch!

Leitfaden für die Umsetzung von Paludikultur
20/03/2025 Unser Guide to Implementing Paludiculture ist jetzt auch in englischer Version verfügbar - gute Nachrichten für Menschen in der nachhaltigen Landwirtschaft, in Klimainitiativen, in umweltbewussten Unternehmen und weiteren Bereichen!
Wo anfangen bei der nachhaltigen Bewirtschaftung von vernässten Flächen und wie weitermachen? Das beantwortet der Leitfaden von der Bewertung der Standorteignung über das Erteilen von Genehmigungen bis hin zum Optimieren der Biomassenutzung. Erkenntnisse aus der Praxis wie wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse sind dafür zusammengestellt.
Diese neu übersetzte und formatierte Version ist Teil der GMC-Schriftenreihe, zugänglich für alle an der nachhaltigen Landbewirtschaftung beteiligten Akteure. Sie basiert auf der Originalpublikation Leitfaden für die Umsetzung von Paludikultur, die im Jahr 2022 veröffentlicht wurde.
von NK
MoorPower

Solar auf Moor machbar?
17/03/2025 Die Konkurrenz um Flächen in Deutschland ist groß, doch evtl. lassen sich Nutzungen wie Photovoltaik und Wiedervernässung von Moorflächen verbinden? Das neu gestartete Projekt MoorPower nimmt die generelle Machbarkeit von Solaranlagen auf Moorböden bei gleichzeitiger Wiedervernässung unter die Lupe. Es untersucht auch, ob dieses Konzept Wiedervernässung für Landwirtschaftsbetriebe attraktiver macht.
Seit Anfang 2023 fördert die Bundesregierung die Errichtung von Solaranlagen auf ehemals für die Landwirtschaft trockengelegten Moorflächen, wenn diese dabei dauerhaft wiedervernässt werden. Das Konzept ist neu. In Deutschland ist bisher nur eine PV-Anlage auf wiedervernässtem Moor bekannt, im Ausland keine. So besteht erheblicher Erprobungs- und Forschungsbedarf, um Möglichkeiten und die Auswirkungen beurteilen zu können.
"Wichtig ist, für die Doppelnutzung aus Kohlenstoffspeicherung im Torf und Produktion erneuerbarer Energie per Photovoltaik nur entwässerte und stark degradierte Moorflächen zu erschließen, also die derzeit landwirtschaftlich genutzten Moorböden. Es muss verhindert werden, dass Moorböden für die Installation von Photovoltaikanlagen genutzt werden, ohne dass diese auch wiedervernässt werden; denn dann würden die Treibhausgasemissionen aus den Moorböden kontinuierlich weitergehen“, sagte Prof. Dr. Jürgen Kreyling von der Universität Greifswald. „Naturschutzfachlich wertvolle Moore und Moorböden innerhalb gesetzlicher Schutzgebiete sind hingegen ausgenommen.“
Und so sieht die Forschung konkret aus: Auf einer Experimentalfläche in Mecklenburg-Vorpommern bauen die Wissenschaftler*innen auf insgesamt sechs Hektar Anlagen-Designs auf einem noch landwirtschaftlich genutzten Niedermoor mit unterschiedlichen Aufständerungshöhen, Solarmodultypen und Fundamenten. Jede PV-Anlagenvariante kombinieren sie dann mit drei unterschiedlichen Wasserständen und betrachten deren ökologische Auswirkungen. Auf einer Materialtestfläche in Baden-Württemberg testet das Projektteam unterschiedliche Materialien, Beschichtungen und Methoden für die Fundamente der besonderen PV-Anlagen. Da Schatten durch die Solarmodule Auswirkungen auf das Wachstum moortypischer Pflanzen haben kann untersuchen sie dieses zudem in Topfversuchen. Auf ca. 200 Hektar wiedervernässtem Moor mit Photovoltaik in Niedersachsen analysieren die Wissenschaftler*innen des Thünen Instituts die Auswirkung von Moor-PV im Praxismaßstab auf die Treibhausgasbilanz.
Am Projekt beteiligt sind Forschende von Universitäten Greifswald und Hohenheim zusammen mit dem Johann Heinrich von Thünen-Institut und dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE.
von NK
Dauergrünland vs. Paludikultur

Was bringt was für die GAP?
28/02/2025 Wo liegt der Knackpunkt bei Dauergrünland vs. Paludikultur? Das neue Infopapier des Greifswald Moor Centrum stellt die Bewirtschaftungsformen gegenüber - kurz, aber mit ausreichend Detail:
Dauergrünland
- gibt es auf 4,7 Mio. ha in Deutschland
- kann gut sein für den Erhalt von Lebensraum, Erosionsschutz, Wasserspeicherung, Kohlenstoffbindung, Nährstoffrückhalt entlang von Gewässern
- liefert Futter
Dauergrünland auf entwässerten Moorböden
- findet sich auf 0,967 Mio. ha
- führt zu Bodensackung und Degradierung
- emittiert Kohlenstoff – in Deutschland 22 Mio. t CO2-Äq.
Paludikulturen auf wiedervernässten Moorböden
- ist gut für den Erhalt von Lebensraum moortypischer Arten, Erosionsschutz, Wasserspeicherung, Kohlenstoffbindung, Nährstoffrückhalt
- reduziert CO₂-Emissionen und kann zusätzlichen Kohlenstoff festlegen
- kann die Torfbildung fördern
- liefert Biomasse für Bau- und Verpackungsstoffe etc.
- macht Trocken- sowie Hochwasserereignissen resilient
Damit kann Paludikultur einiges beitragen, die Umweltziele der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU zu erreichen. Die volle Übersicht hier im Infopapier.
von NK
RRR2025-Konferenz

Frist für das Einreichen von Beiträgen verlängert
26/02/2025 Beiträge für die RRR2025-Konferenz vom 23. bis 26. September in Greifswald können nach einer Fristverlängerung jetzt bis 14. März eingereicht werden. Interessierte können Vorträge, Poster und Workshops zu den Schwerpunktthemen der Konferenz auf dieser Plattform anmelden. Auf dem Programm stehen außerdem Exkursionen, Begleitveranstaltungen und eine Paludikultur-Ausstellung.
Die 4. RRR-Konferenz zu nachwachsenden Rohstoffen aus nassen und wiedervernässten Mooren bietet eine Plattform, um Fragen zu Wiedervernässung und Paludikultur zu diskutieren und den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis zu fördern. Ziel der Veranstaltung ist es, durch die Zusammenführung verschiedener Akteure den Wissensaustausch zu fördern, Netzwerke zu bilden und praktische, zukunftsweisende Lösungen zu entwickeln und zu stärken. Hauptredner sind Dr. Christian Fritz von der RU Nijmegen (NL) und Dr. Kate Flood von der NUI Galway (IRL). Weitere Informationen unter rrr2025.com.
von Helena Plochberger
Zum Tag der Feuchtgebiete:
Neue Europäische Karte der Feuchtgebiete
02/02/2025 Rechtzeitig zum Welttag der Feuchtgebiete zeigt eine neue Europäische Karte der Feuchtgebiete die Moore, Auen und Küstenfeuchtgebiete des Kontinents umfassender als je zuvor in einer Karte. Aus rund 200 Datenquellen zusammengestellt informiert Politiker, Landnutzer und alle, die sich für Feuchtgebiete interessieren, nicht nur über deren Verbreitung und die Arten von Feuchtgebieten, sondern auch z. B. über potenziell hochwassergefährdete Regionen. Die Karte ist für Analysen unterschiedlichster Nutzer frei verfügbar und ergänzbar. Veröffentlicht in einer Zusammenarbeit des Greifswald Moor Centrum mit den EU Projekten “ALFAwetlands”, “WET HORIZONS” und “Building a European Peatlands Alliance”, steht sie als länderspezifischer, oft hochaufgelöster Polygondatensatz in einer ArcGIS-Geodatenbank und als länderspezifischer Rasterdatensatz in einer Geo-TIFF-Sammlung (Rastergröße: 1 Bogensekunde, d.h. 1/60 eines Grades) zur Verfügung.
Hintergrund: Der weltweite Tag der Feuchtgebiete (World Wetlands Day, WWD) macht seit 1997 jährlich am 2. Februar auf die Bedeutung der Feuchtgebiete, u.a. der Moore, aufmerksam. Am 2. Februar wurde 1971 die Ramsar-Konvention, das internationale Abkommen zum Schutz von Feuchtgebieten, verabschiedet. Seit 2021 ist er ein von den Vereinten Nationen anerkannter Internationaler Tag. Durch Verschmutzung, Entwässerung und Landwirtschaft, Brände sowie Überfischung sind Feuchtgebiete, zu denen auch Moore zählen, weltweit bedroht oder bereits zerstört. Dabei sind sie Garanten für Artenvielfalt und Klimaschutz. Sie bieten den Menschen unter anderem Schutz vor Dürre und Überschwemmungen, reinigen Wasser und regulieren das Mikroklima. In Deutschland sind 95 % der früheren Moore entwässert und heute nicht mehr als solche zu erkennen.
von NK
Neu: Policy brief & Ländersteckbriefe
Wie und wo Politik etwas tun kann
21/01/2025 Wie EU-Politik zur Wiederherstellung degradierter Moor-Ökosysteme beitragen kann, beleuchtet ein neuer, in Deutsch, Englisch, Fränzösisch und Niederländisch herausgegebener Policy brief. Er nimmt insbesondere die EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur (WVO) unter die Lupe, der Ziele zur Wiederherstellung für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union rechtsverbindlich festlegt. Ländersteckbriefe für Österreich, Belgien und Deutschland ergänzen den Policy brief. Sie analysieren die Wiederherstellungsziele gemäß der WVO Art. 11.4 auf derzeit landwirtschaftlich genutzten Moorböden. Damit liefern sie wichtige Informationen für nationale Strategien und Entscheidungsträger*innen, um die Umsetzung der Wiederherstellungsziele voranzutreiben. Der Policy brief macht die enorme Bedeutung von Feuchtgebieten – insbesondere Mooren – für den Klima- und Biodiversitätsschutz sowie die Dringlichkeit ihrer Wiederherstellung deutlich.
Erstellt wurden Policy brief und Ländersteckbriefe in einer Kooperation der Projekte ALFAwetlands und WET HORIZONS. Als Fallbeispiele stellen die Länder-Steckbriefe die Living Labs des ALFAwetlands-Projekts vor: das Tal der Zwarte Beek in Belgien, der Neusiedler See an der österreich-ungarischen Grenze, sowie das Obere Peenetal in Deutschland.
Bild: Verbreitung organischer Böden in Deutschland und schematische Darstellung der Wiederherstellungsziele gemäß der Wiederherstellungsverordnung Art. 11.4 auf derzeit landwirtschaftlich genutzten org. Böden Deutschlands im Vergleich zur Größe Berlins (eigene Darstellung GMC, basierend auf Daten der Global Peatland Database)

von NK
Paludi-grüne Woche

Tipps für Messebesucher
16/01/2025 Paludikultur ist ein Thema auf der Internationalen Grünen Woche vom 17.-26. Januar in Berlin. Wo und wann – dazu haben wir hier einige Tipps zusammengestellt: Paludiprodukte und Bohrkerne aus dem Moor, Torfe und Torfersatzstoffe sind die ganze Woche am Stand der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) in Halle 27 (Stand 215) zu sehen. Präsentiert werden diese aus dem Projekt PaludiZentrale und das PaludiNetz, zu dem sich zehn Paludikulturprojekte zusammengeschlossen haben. Für Antworten auf Paludikulturfragen stehen Mitarbeitende von Greifswald Moor Centrum, der FNR und des Thünen-Institut am Stand bereit.
Am Eröffnungstag dem 17. Januar gibt es einem Panel-Talk zum Thema Moorschutz durch Moornutzung von 13:30-14:00 Uhr am Stand von Kaufland in Halle 3.2 (Stand 211). Infos dazu kommen aus dem Projekt PaludiAllianz von Umweltstiftung Michael Otto, Uni Greifswald und Succow Stiftung.
Einen Tag darauf, am 18. Januar, erhält das neue Paludikulturprojekt MOOReturn auf der Bühne in Halle 23a ganz offiziell den Förderbescheid durch Claudia Müller, parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Dort erfahren Besucher, wie das Projekt mit Beteiligung von Universität Greifswald und Succow Stiftung, beide Partner im Greifswald Moor Centrum, Paludikultur in Mecklenburg-Vorpommern voranbringen möchte.
Am 22. Januar um 11:30 Uhr veranstaltet das Projekt WetNetBB eine Podiumsdiskussion zum Thema „Moore mit Zukunft“ ebenfalls auf der Bühne in Halle 23a mit Fokus auf der Paludikultur im Bundesland Brandenburg.
Hintergrund: Die Internationale Grüne Woche ist die weltweit größte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau, die jährlich in Berlin stattfindet. Sie bietet eine Plattform für Fachleute aus der Landwirtschaft, der Ernährungsindustrie und der Umweltwirtschaft, um sich über Innovationen, nachhaltige Lösungen und Trends auszutauschen. Besucher können sich über die neuesten Entwicklungen in den Bereichen Ernährung, Landwirtschaft und Umwelttechnologie informieren und spannende Einblicke in die Zukunft der Branche gewinnen.
von Helena Plochberger
Neues Projekt: MOOReturn
Jährlich 3.400t CO₂ einsparen
10/01/2025 Auf einer Gesamtfläche von über 200 Hektar verbindet das Projekt MOOReturn ab Januar 2025 die großflächige Wiedervernässung von Moorflächen mit Anbau, stofflicher wie energetischer Verwertung und Vermarktung von Paludikultur-Rohstoffen. Mit veranschlagten CO2-Einsparungen von 3.400 Tonnen jährlich, leistet „MOOReturn“ damit einen wesentlichen Beitrag zu den Zielen der Nationalen Moorschutzstrategie sowie der Bund-Länder Zielvereinbarung zum Moorbodenschutz.
Entlang der Oberen Peene im Umkreis der Stadt Malchin (Mecklenburgische Seenplatte) geht es um Moor-Revitalisierung, Wasserstandsoptimierung und Biomasse-Ernte auf verschiedenen Moorflächen. Weiteres Ziel ist die Demonstration eines wirtschaftlichen und rückstandsfreien Aufbereitungsverfahrens zur Verwertung von Moorbiomasse im Industriemaßstab in der Region. Hierbei sollen neue Möglichkeiten für die Auffaserung und stoffliche Verwertung als Papier- oder Verpackungsmaterial, Faserplatten und Baustoffe sowie für chemische Grundstoffe erprobt werden. Die degressive thermische Nutzung unterstützt die Entwicklung der progressiven stofflichen Nutzung am Anfang und ermöglicht einen erhöhten Eigenanteil der beteiligten Unternehmen. Reststoffe sollen als Nebenprodukte vermarktet werden (z. B. Düngegranulatherstellung). Die Planung und Umsetzung der Wasserstandsanhebungen sowie der Verwertungswege wird begleitet von wissenschaftlichen Untersuchungen sowie Maßnahmen für Öffentlichkeitsarbeit und Wissenstransfer.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert das Projekt „MOOReturn“ in Mecklenburg-Vorpommern mit 4,3 Millionen Euro bis 2027. Vorgesehen ist eine Gesamtlaufzeit von 10 Jahren, das Projekt ist damit eins der Modell- und Demonstrationsvorhaben für Paludikultur im bundesweiten PaludiNetz. Unter der Leitung des Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) sind insgesamt neun Partner aus Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft involviert. Die Universitäten Greifswald und Rostock begleiten in MOOReturn mit Treibhausgas-Messungen und erfassen Flora und Fauna wissenschaftlich. Die Universität Bonn untersucht die stoffliche Verwertung. Die Universität Greifwald unterstützt außerdem die Stadt Malchin bei der Flächenauswahl und -analyse und erstellt Konzepte für die angepasste Nutzung der Flächen. Die Michael Succow Stiftung und der Verein Wasserwerk der Zukunft e.V. gestalten die Kommunikationsprozesse in der Region, bereiten die Ergebnisse für die Öffentlichkeit und Entscheidungsträger auf und machen Angebote für regionale und überregionale Bildung und Wissenstransfer. Weiter beteiligt sind die Firma Werner GmbH und die Firma Agrotherm. Die regionale Landwirtschaft unterstützt das Vorhaben.
von NK
Werde Moorspezialist*in!

Neues Qualifizierungsprogramm
06/01/2025 Für ein neues in fünfjähriges Qualifizierungs- und Praxisprogramm zum*zur Moorspezialist*in werden 10 Bachelor- und Master-Absolvent*innen gesucht. Mit einem Curriculum und einem Zertifikat von der Universität Greifswald und der Landeslehrstätte für Naturschutz soll das Programm dem derzeitigen Mangel an Fachkräften für die Moor-Revitalisierung entgegenwirken und dazu beitragen, den steigenden Bedarf an Fachleuten zu decken. Über die Laufzeit der 5 Jahre bietet es:
- Bezahlte Positionen (E13/E9A/B)
- Ausbildung und Einsatzstellen beim LUNG mit Fokus auf Wiedervernässungsprojekte
- Einblick in die praktische Umsetzung von Naturschutzprojekten und Klimaschutzmaßnahmen
- Perspektiven für die Zukunft in einem innovativen und interdisziplinären Bereich
Das Programm startet im April 2025, Bewerbungen sind noch bis zum 13. Januar möglich.
Weitere Informationen und Bewerbung für Absolvent*innen mit Bachelor und Absolvent*innen mit Master.
von NK
Dreaming of wet peatlands

Zu Weihnachten bei uns: Moorjobs!
20/12/2024 Liebe Moorfreunde,
wir von der GMC „träumen von einem nassen Moor“ (oder vielen) ständig und natürlich auch zu Weihnachten. Wir träumen nicht nur, sondern arbeiten hart daran, dass es wahr wird.
Deshalb lassen wir - so kurz vor Weihnachten - die Glocken für unsere aktuellen Stellenausschreibungen läuten, insgesamt 21! Wären sie Geschenke , würden sie sich unter dem Weihnachtsbaum stapeln. Diese Stellenausschreibungen gerne weiterleiten, damit sie wie ein Geschenk an eine geeignete Person wirken und einen Beitrag zur Wiedervernässung von Mooren und zum Klimaschutz leisten können. Zu den Ferietagen 2024 texten wir daher: „We wish you rewetted peatlands, we wish you rewetted peatlands and a happy new year“ - ein großes Dankeschön an alle, die uns im Jahr 2024 begleitet haben!
Hier gibt es weitere Informationen zu den Stellenausschreibungen:
Machen Sie mit bei WETSCAPES2.0 - Forschung für die Landschaften von morgen
Tragen Sie zur bahnbrechenden Erforschung der neuartigen Ökosysteme wiedervernässter Moore bei Tragen Sie zur Erforschung der neuartigen Ökosysteme wiedervernässter Moore als Teil eines interdisziplinären und internationalen Teams bei! Der neu eingerichtete Sonderforschungsbereich „WETSCAPES2.0“, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird, sucht talentierte und motivierte Wissenschaftler und technische Experten, die mit uns die dynamischen Prozesse, die diese einzigartigen Landschaften formen, verstehen wollen.
Wir stellen ein:
1 Wissenschaftlicher Koordinator*in
10 Postdoktorand*innen
16 Doktorand*innen
4 Technische Expert*in
Unser Forschungsnetzwerk bündelt die Expertise führender Institutionen:
Universität Greifswald
Universität Rostock
IGB Berlin
GFZ Potsdam
Ludwig-Maximilians-Universität München
Max-Planck-Institut für Biogeochemie Jena
Humboldt-Universität zu Berlin
Gemeinsam untersuchen wir die biogeochemischen, hydrologischen und biologischen Prozesse in wiedervernässten Mooren und ihre Rolle in der Landschaft. Dabei konzentrieren wir uns auf Wasser- und Stoffflüsse sowie auf mikrobielle und biologische Faktoren.
Hier weitere Informationen zu den übergreifenden Forschungsthemen, den Ausbildungsprogrammen und den Bewerbungsmodalitäten.