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Fünf Millionen Euro für Moorforschung!

Das WETSCAPES-Team (P. Schroeder)

Förderung durch die Landesexzellenzinitiative

21/10/2016  

Mit fünf Millionen Euro fördert die Landesexzellenzinitiative Mecklenburg-Vorpommern WETSCAPES - Stoffumsetzungsprozesse an Moor- und Küstenstandorten als Grundlage für Landnutzung, Klimawirkung und Gewässerschutz, ein Projekt der Universitäten Greifswald und Rostock. In diesem vierjährigen Projekt sollen ab 2017 die wissenschaftlichen Grundlagen für eine nachhaltige, schonende Bewirtschaftung degradierter und dann wiedervernässter Moorstandorte verbessert werden. Insbesondere wird die Torfbildung in Durchströmungsmooren, Küstenüberflutungsmooren und Erlenbruchwäldern in M-V erforscht.
Insgesamt fördert die Exzellenzinitiative des Landes MV nur fünf Verbünde. Erarbeitet wurde WETSCAPES von den Arbeitsgruppen Joosten, Wilmking, Kreyling und Urich der Universität Greifswald zusammen mit Rostocker Kollegen. Dritter Partner ist das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) Neustrelitz. Der Wissenstransfer wird durch das Greifswald Moor Centrum erfolgen.

 

Weiße Weiber, schwarze Erde

Literaturabende in der Greifswalder Moorbibliothek

14/10/2016  

In Mooren gibt es Irrlichter und Mücken, doch in ihnen steckt auch ein beträchtlicher Teil Kultur und Weltpolitik. Geschichten von Diktatoren und Päpsten, Faschisten und Kommunisten, Künstlern und Spukgestalten bietet daher eine zweite Runde der Literaturabende in der Greifswalder Moorbibliothek von 19. Oktober 2016 bis 22. März 2017. Moore als Schauplätze des Schreckens und der Schönheit – erfahren Sie mehr über ihre Rolle bei der Belagerung Leningrads, bei Maos Marsch der Tausend Toten durch Tibet oder der Invasion der Schweinebucht, aber auch zur zart lila-weißen Inspiration van Goghs und zu hochprozentigem Buchweizenbrand.
Anmeldung per E-mail erforderlich an bibliothek@greifswaldmoor.de.

 

Stellungnahme zum Klimaschutz

Mehr Moor im Klimaschutzplan 2050

04/10/2016  

Das Greifswald Moor Centrum hat zu Fragen des Moor- und Klimaschutzes im Entwurf des Klimaschutzplans 2050 des Bundesumweltministeriums Stellung genommen. Die Stellungnahme hebt die möglichen Emissionsminderungen, die niedrigen CO2-Vermeidungskosten und die hohe Flächeneffizienz der Wiedervernässung von Mooren als Klimaschutzmaßnahme der Land- und Forstwirtschaft hervor. Die Abschaffung der Beihilfefähigkeit der ackerbaulichen Nutzung von Moorböden und gleichzeitige Schaffung der Beihilfefähigkeit nasser Moor-Bewirtschaftung wird als richtungsweisend angesehen. Ebenso wird die sofortige Einstellung der öffentlichen Finanzierung für neue Dränanlagen und deren Erneuerung für die Moorentwässerung als zielführend eingeschätzt. Ein wichtiger Punkt ist zudem die Reduktion von Torfeinsatz und die Förderung von Torfersatzstoffen. Die Stellungnahme macht klar: Moore haben ein herausragendes Potential, um Emissionen einzusparen, und ihre Wiedervernässung und nasse Nutzung sind wesentliche Bausteine, um das Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.

 

Moor + Nutzung in Brandenburg

Infoveranstaltung für Landwirte und Verbände

19/09/2016  

An Landwirte, Landschaftspflegeverbände und ländliche Kooperativen richtet sich die Info-Veranstaltung Moornutzung – Perspektiven für brandenburgische Moore am 14. Oktober im Naturparkzentrum Nuthe-Nieplitz Niederung. Gezeigt wird dort, wie die angepasste Nutzung wiedervernässter Moorstandorte wirtschaftlich gestaltet und damit ein Beitrag für Klimaschutz und zum Erhalt der Artenvielfalt geleistet werden kann. Die Veranstalter, das Greifswald Moor Centrum (GMC), das Landesamt für Umwelt Brandenburg und der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V. stellen praxiserprobte Beispiele nasser Moornutzung aus Nordostdeutschland vor und wollen Erfahrungen zum Agrarumweltprogramm „Moorschonende Stauhaltung“ austauschen.
Die Veranstaltung wird im Rahmen der Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert.

 

Moor-Treffen für Ramsar-Konvention

Internationaler Workshop auf Vilm

15/09/2016  

Moore speichern große Mengen an Kohlenstoff und sind eine erhebliche Treibhausgasquelle in vielen Ländern. Fachleute aus Politik, Wissenschaft und dem privaten Sektor haben nun aktuelle Entwicklungen des Moorschutzes auf einem dreitägigen Workshop auf der Insel Vilm (Deutschland) diskutiert. Der daraus resultierende Bericht wird Leitlinien für die Ausweisung von Mooren als Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung (Ramsar-Gebiete), Best Practice Beispiele für die Restaurierung und wichtige Ideen zur Ausgestaltung der neuen Global Peatland Initiative enthalten. Eine Exkursion führte die Teilnehmer in das restaurierte Moorgebiet Karrendorfer Wiesen und das erste deutsche Heizwerk für Biomasse aus Niedermooren in Malchin. Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom Bundesamt für Naturschutz (BfN), dem Sekretariat der Ramsar-Konvention, der Danish Nature Agency und dem Greifswald Moor Centrum organisiert. Weitere Information bietet die Pressemitteilung Moorschutz ist Klimaschutz des Bundesamtes für Naturschutz.  

Moor Nachhaltigkeit Kunst

Ausstellung + Führung - das GMC präsentiert "Moor und Klimaschutz" im Biorama (Foto: Susanne Abel)

Gemeinsame Ausstellung mit Biorama

08/08/2016  

Aus Schilf wird Kunst – vom 19. August bis 31. Oktober 2016 zeigt die Ausstellung „no book can be a ladder?“ im Biorama-Projekt neue, aus Schilf gewonnene Materialien in Installationen der australischen Künstlerin Jacki Parry. Das GMC trägt als Kooperationspartner Informationen zu Mooren und nachhaltiger Nutzung (Paludikultur) bei. Am 9. September um 15:00 Uhr gibt es unter dem Titel „Kunst der Paludikultur“ einen Vortrag des Greifswald Moor Centrum von Dr. Wendelin Wichtmann mit anschließender Führung durch die Ausstellung.

Gelegen im UNESCO Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin will das Biorama-Projekt künstlerisch verpackt Ideen von Nachhaltigkeit und Innovation vermitteln. Es geht um die umwelt- und klimaschonende Verwertung bisher ungenutzter Biomasse: Schilf von der Insel Rügen, ohne Zusatz von Bindemitteln zu Platten aufgearbeitet von dem Unternehmen Zelfo Technology GmbH, ist der Stoff, aus dem die Werke gemacht sind - Paludikultur für Kunst also. Aber auch nachhaltige Baustoffe oder Verpackungsmaterialien können aus Schilf oder anderen Moorpflanzen entstehen. Warum Moore wichtig sind, warum sie geschützt werden müssen und wie sie sich nutzen lassen, das erklärt das GMC im Informationsteil der Ausstellung.

 

Start für MeerGewinn

Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz M-V, beim Auftakt des Projektes „MeerGewinn“ (lensescape.org)

Landesminister Backhaus beim Auftakt

03/08/2016  

Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz M-V, übergibt am 4. August 2016 den Zuwendungsbescheid für das dreijährige Projekt „MeerGewinn – gemeinsam innovativ“ im Botanischen Garten der Universität Greifswald (siehe Pressemitteilung). Das Projekt MeerGewinn, koordiniert von DUENE e.V., bringt doppelten Nutzen: Der Rückhalt von Nährstoffen aus landwirtschaftlichen Flächen in natürlichen Mooren und künstlich angelegten Feuchtgebieten trägt zu besserer Wasserqualität in Fließgewässern und damit zu einer saubereren Ostsee bei. Gleichzeitig werden die Nährstoffe zur regionalen Produktion von nachwachsenden Rohstoffen genutzt. Kommunen, Landwirte, Unternehmer (etwa Hersteller von Pflanzenkläranlagen) und Wissenschaftler arbeiten dafür in MeerGewinn zusammen. Das Projekt wird durch das Programm Europäische Innovationspartnerschaften über das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz M-V gefördert.

 

Paludi-Austausch

Christian Meyer, niedersächsischer Landesminister, diskutiert am GMC zu Paludikultur (Foto: lensescape)

Minister Meyer diskutiert am Greifswald Moor Centrum

23/07/2016  

Welches unternehmerische Potential Paludikultur bieten kann, diskutierte Christian Meyer, Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Niedersachsen, am 22. Juli mit jungen Unternehmern und Mitarbeitern am Greifswald Moor Centrum. Zum öffentlichen Gespräch hatte das GMC gemeinsam mit den Grünen in Vorpommern-Greifswald geladen. Gekommen waren u.a. der Greifswalder Oberbürgermeister Stefan Fassbinder und Ulrike Berger, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag MV.
 Als Minister eines der moorreichsten Bundesländer zeigte sich Christian Meyer sehr interessiert an der Greifswalder Moorforschung, insbesondere den Umsetzungsprojekten zu Erhalt, Wiedervernässung und der nachhaltigen Nutzung von Moorstandorten. Er selbst hat in Niedersachsen, wo über 95 % der Flächen von Entwässerung beeinflusst sind, engagierte Programme und Projekte zum Moor- und Klimaschutz mit initiiert. Eine Chance auch für neue Ideen, Geschäftsmodelle und regionale Wertschöpfung? Ja, so waren sich die Diskutierenden einig. Jedoch sind dafür die politischen Bedingungen anzupassen und Förderanreize zu schaffen. Bisher ist die klimafreundliche Nutzung von Moorböden in Paludikultur schlechter gestellt als die konventionelle, auf Entwässerung basierte Moorbewirtschaftung.
 In Niedersachsen machen Landwirtschaft auf Hoch- und Niedermooren, aber auch Forstwirtschaft und Torfabbau 12 % der gesamten Treibhausgasemissionen des Landes aus. Die Herausforderung, diese Emissionen zu senken, hat die Landesregierung erkannt und will das das Know-how des Greifswald Moor Centrum zur Paludikultur, also der nassen Bewirtschaftung von Hoch- und Niedermooren, einbeziehen.

 

Kleine Torfmoose ganz groß!

Maschinelle Torfmoosernte in Hankhausen (Foto: Ph. Schroeder)

Weltweit erste großflächige Ernte

17/07/2016   Weltweite Prämiere: Im Juli wurden erstmals kultivierte Torfmoose maschinell beerntet! Im niedersächsischen Hankhauser Moor ernteten Wissenschaftler der Universität Greifswald und Mitarbeiter des Torfwerks Moorkultur Ramsloh das seltene Gut von der gemeinsamen Pilotfläche. Als wertvolle Saat brachten sie es sogleich wieder aus – und verdreifachten die Produktionsfläche! Als Auftakt für das Projekt MOOSWEIT ist damit eine insgesamt 13 ha große Versuchsfläche maschinell angelegt. Ein Fernsehteam von NDR Hallo Niedersachsen! war dabei.

Die Torfmooskultur hatten die Projektpartner vor fünf Jahren auf wiedervernässtem Hochmoor angelegt. Die Moose konnten erfolgreich angesiedelt werden und zeigten beträchtliches Wachstum. Torfmoose lassen sich als Substrat im Gartenbau verwenden und bieten damit eine Alternative zum Torf. Bisher gibt es sie nicht als ausreichenden Rohstoff und besonders Saatgut ist knapp. Deshalb forscht MOOSWEIT, finanziert vom Land Niedersachsen, durch EFRE-Mittel und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), an großflächiger Kultivierung, maschineller Ernte und der Regeneration der Dauerkultur.

Torfmooskultivierung ermöglicht zudem eine nachhaltige Nutzung von wiedervernässten Hochmooren (Paludikultur). Bisher werden Moore entwässert, um sie zu nutzen. Das führt zur Freisetzung immenser Mengen an Treibhausgasen. Nasse Moore in Paludikultur dagegen emittieren kaum Treibhausgase, filtern zusätzlich nährstoffreiches Wasser und bilden Lebensräume für seltene Arten. Mehr zur Torfmooskultivierung im Hankhauser Moor bietet die Pressemeldung der Fachagentur für nachwachsende Rohstoff (FNR) sowie die Website www.torfmooskultivierung.de.

 

Gute Praxis auf Moor – geht das?

Workshop im Moorschutzdialog

27/06/2016   Wie lässt sich definieren, wie man auf Moor gut wirtschaftet? Was brauchen Moorflächen, um nicht zu degradieren? Was brauchen Landwirte, um Moorböden nachhaltiger nutzen zu können? Wie wollen wir als Gesellschaft unsere Moore nutzen? Zu einem Fachgespräch über diese Fragen lud der Deutsche Moorschutzdialog gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Moor- und Torfkunde (DGMT) e.V. vom 16.-18. Juni 2016 nach Fohrde bei Brandenburg. Knapp 30 Vertreter aus Wissenschaft, Praxis, Verwaltung und Verbänden diskutierten Aspekte von Wasserregime und Flächenmanagement, die die Moornutzung beeinflussen. Die Teilnehmer aus Landwirtschaft, Naturschutz und Wasserwirtschaft trugen rechtliche und ökonomische Aspekte zusammen, die die Moornutzung in Deutschland derzeit bestimmen. Dabei debattierten sie auch, wie sich eine verbesserte Nutzung durch Gesetzesbestimmungen oder Subventionen gezielt fördern ließe. Als Ergebnis des Workshops entsteht ein Diskussionspapier, dass noch in diesem Jahr veröffentlicht werden soll. Workshop und Diskussionspapier bilden eine Basis für eine breite gesellschaftliche Diskussion zur Etablierung guter fachlicher Praxis auf Moorböden.