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Großer Moor-Feldtag

Mediacard Großer Moor-Feldtag 08.09.23

Kostenfrei & mit vielen Stationen am 8. Sept.

25/08/2023 Am 8.September 2023 werden Wiedervernässung und Paludikultur beim großen Moor-Feldtag auf einer 10 ha Anbaufläche für Rohrkolben von 11-17 Uhr erfahrbar.
Denn Moor muss nass, aber wie und wieviel? Und was kommt danach?
Diesen Fragen gehen die Verbundprojekte Paludi-PROGRESS, MoKKa, PRINCESS und weitere Moor- und Paludikulturprojekte am Greifswald Moor Centrum zusammen mit verschiedenen Partnern nach. Beim großen Moor-Feldtag möchten wir Ihnen unsere Erkenntnisse vorstellen. Daher laden wir Sie zur 10 ha großen Versuchsfläche zum Rohrkolbenanbau bei Neukalen ein. Hier können Sie sich ein Bild machen, wie Paludikultur funktioniert. An verschiedenen Stationen informieren wir über unsere Arbeit und Sie können im Austausch mit Wissenschaftler*innen Ihre Fragen stellen zu den Themen:

  • Moore, Klimawirkung und das Konzept der Paludikultur
  • Anbau, Biomassequalität und Ökonomie von Schilf- und Rohrkolbenkulturen
  • Biodiversität, Torfzustand und Treibhausgas-Messungen im Rohrkolbenanbau
  • Wasser- und Nährstoffhaushalt im Rohrkolbenanbau
  • Drohnen, Messtechnik und Funksensoren
  • Verwertung von Paludikultur-Biomasse

Wir zeigen Besucher*innen vor Ort, wie Treibhausgasse gemessen werden. Sie können sich auf eine Zeitreise durch die Schichten eines Torfprofils begeben, in einem Tiny-House testen, wie es sich in Paludikultur-Materialien wohnt und natürlich die malerische Moorlandschaft bewundern.

Anmeldung von Gruppen ab 5 Personen unter josephine.neubert@uni-greifswald.de.
Verpflegung: Für das leibliche Wohl wird gesorgt (Selbstzahlerbasis).
Empfehlung: Wir raten zu festem Schuhwerk und wetterfester Kleidung.
Anfahrt und Geländeplan: Der Zugang zum Polder Teichweide befindet sich auf halber Strecke zwischen Neukalen und Lelkendorf, auf Höhe des ehemaligen Bahnhofs Lelkendorf. Dort kann geparkt werden. Der Fußweg vom Parkplatz zur Versuchsfläche beträgt in etwa 1,2 km.

Der Feldtag findet unter Beteiligung der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg Vorpommern, des Landwirtschaftbetriebes Voigt und der Ostseestiftung statt.

Call for abstracts

Für Paludikultur Session auf DAFA Konferenz noch bis 17.09.23

24/08/2023 Vom 11.-14. März 2024 richtet die Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA) in Potsdam die Konferenz „Agrarforschung zum Klimawandel“ aus. Das Greifswald Moor Centrum hostet zusammen mit dem Thünen Institut für Agrarklimaschutz die Session „Paludikultur: praxis-orientierte Forschung von Projektbeispielen in Deutschland“. In dieser Session soll anhand verschiedener Projektbeispiele die aktuelle praxis-orientierte Forschung zu Paludikultur vorgestellt und diskutiert werden. Dabei sollen diverse Forschungsthemen adressiert werden: THG-Emissionen, Hydrologie & Boden, Biodiversität, Anbau & Management, Verwertung & Vermarktung, Betriebswirtschaft und Sozioökonomie. Wir freuen uns über Beiträge aus möglichst vielen Paludikultur-Forschungsprojekten. Abstracts können noch bis zum 17. September 2023 hier eingereicht werden. Diese Website bietet weitere Informationen zur Session und zur Konferenz.

3x unter Top-10

Moorprojekte in UN-Dekade ausgezeichnet
23/08/2023 Im Wettbewerb UN-Dekade-Projekt des Jahres 2023 sind unter den Top-10 drei Projekte mit GMC-Beteiligung- eine wichtige Anerkennung für die Bedeutung der Moore in der Klima- und Biodiversitätskrise, aber auch für die Anstrengungen für ihren Schutz und Erhalt.
toMOORow, die Initiative mit zukunftsweisendem Namen von Umweltstiftung Michael Otto und Succow Stiftung, Partner im Greifswald Moor Centrum, setzt sich für nasse Moore und nachhaltiges Wirtschaften auf Mooren ein. Ihr geht es darum, die vielfältigen moorigen Eigenschaften für Klima- und Biodiversitätsschutz auch für die Wirtschaft zu nutzen. Ganz praktisch vernässt sie dafür Flächen in Brandenburg, aktiviert Unternehmen für die Verwertung von Paludi-Biomasse und engagiert sich für die nötigen politischen Rahmenbedingungen. Die Karrendorfer Wiesen, eine Fläche im Besitz der Succow Stiftung, erhielten als Beispiel gelungener Restauration einen der zehn Plätze. Das Küstenüberflutungsmoor bietet ein 350 ha großes seltenes Salzgrasland, auf dem wieder eine natürliche Küsten- und Überflutungsdynamik herrscht und seltene Tier- und Pflanzenarten vorkommen, insbesondere Limikolen und weitere Wasservögel, und gleichzeitig Kohlenstoff im Torf gespeichert wird.

Auch die MoorFutures sind unter den Top-10. Sie sind innovative Zertifikate zur Restaurierung von Mooren. Ein MoorFutures steht für eine Tonne vermiedenes Kohlenstoffdioxid aus Moor, und Privatpersonen wie auch Unternehmen können damit aktiv einen Beitrag gegen die Klimakrise leisten. Entwickelt wurden sie in Kooperation mit den Wissenschaftlern des GMC und heuteUmweltministerium Mecklenburg-Vorpommern.
Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2021 bis 2030 zur UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen erklärt. Sie nehmen an, dass die nächsten zehn Jahre entscheidend sein werden im Kampf gegen den Klimawandel und das weltweite Artensterben. Das Wiederherstellen beschädigter Ökosysteme ist dabei zentral. Deswegen wollen die Vereinten Nationen mit dieser UN-Dekade weltweit Menschen mobilisieren, den Nutzen von Ökosystemen zu erkennen und sich für ihre Wiederherstellung einzusetzen. Zudem möchten sie den notwendigen politischen Willen zur Wiederherstellung von Ökosystemen zu schaffen. In Deutschland zeichnet das Bundesumweltministerium (BMUV) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) aktuelle, repräsentative Projekte zur Wiederherstellung, Erhaltung oder Pflege von Ökosystemen aus. Die genannten Projekte sind unter den Top-10 der Wettbewerbsrunde zu „Moore und Feuchtgebiete“.


Panorama: Karrendorfer Wiesen (Foto: T. Dahms)

Hiring

5 Jobs zu haben im Verbundprojekt PaludiZentrale 16/08/2023 Von 2023-2033 wird das PaludiZentrale die Umsetzung von fünf Modell- und Demonstrations-Vorhaben des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zu Moorbodenschutz und Paludikultur unterstützen sowie die wissenschaftliche Begleitung in enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnern organisieren, überwachen und übergreifend auswerten. Für Austausch und Vernetzung wird das PaludiNetz aufgebaut und vier vom BMUV geförderte Pilotvorhaben zum Moorbodenschutz integriert. Das transdisziplinäre Verbundprojekt wird von der Universität Greifswald, der Michael Succow Stiftung, beide Partner im Greifswald Moor Centrum, und dem Thünen-Institut durchgeführt.

In der Landschaftsökonomie sind zum 01.10.2023 fünf Wissenschaftler*innen-Stellen (TV-L 13, 10 Jahre) zu besetzen.

  • AP Planung, Etablierung und Pflanzenbau (100%) LINK
  • AP Verwertung und Vermarktung (100%) LINK
  • AP Betriebswirtschaft I (75 %) LINK
  • AP Betriebswirtschaft II (50%) LINK
  • AP Sozioökonomie (50%) LINK

Das Greifswald Moor Centrum bietet als integrative Dachmarke der moorbezogenen Aktivitäten am Standort Greifswald ein dynamisches Forschungsumfeld und ein engagiertes Team. Es ist attraktiv als regional bis global vernetzte, einflussreiche Schnittstelle, an der Grundlagen- und angewandte Forschung durchgeführt, Knowhow umgesetzt sowie inter- und transdisziplinär wissenschaftlich fundierte Politik- und Gesellschaftsberatung bereitgestellt wird.
Jetzt bewerben bis 21.08.2023!

Mehr Moor im Wikiversum

Wikipedianer zu Besuch am GMC 20/06/2023 Auf einer dreitägigen NaTour vom 9. bis 11. Juni kam Besuch vom Wikipedia-Universum in das Greifswalder Moor-Centrum (GMC). Die gemeinsame Idee: Wissen austauschen und mehr Inhalte zu Moor mit Artikeln, Bildern oder Daten auf den verschiedenen Plattformen rund um Wikipedia bieten und entwickeln. Das stärkt zum einen die Beiträge im Bereich Ökologie auf Wikipedia und macht zum anderen Wissen über Moore und ihre Bedeutung für den Klimaschutz für mehr Menschen verfügbar.

Dafür gab es am Freitag vier kostenfreie und öffentliche Workshops: zunächst Know-how von den Wikipedianern für Interessierte – von der Einführung in die Wiki-Welt über Anleitungen zum Schreiben von Artikeln, Bilder auf Wikimedia Commons hochladen bis zum Kennenlernen von Wikidata. Am Abend stellte Franziska Tanneberger, Leiterin des Greifswald Moor Centrum, dieses für die Wikipedianer in einer Stunde ausführlicher vor.

Der Samstag und Sonntag waren voller Moor-Know-how für die fünf Besucher*innen. Gestartet wurde auf dem restaurierten Küstenüberflutungsmoor Karrendorfer Wiesen, das teilweise Naturschutzgebiet ist. Beweidung und saisonalen Überflutungen haben hier ein anthropozoogenes Salzgrasland gebildet, ein Moortyp, der heute nur noch an wenigen Stellen der Boddenküste in Mecklenburg-Vorpommern vorkommt. Am Nachmittag ging es auf einer Versuchsfläche zum Rohrkolbenanbau am Kummerower See weiter. Hier forscht das PaludiPROGRESS-Projekt der Universität Greifswald daran, wie sich Rohrkolben-Arten als wirtschaftliche Nutzpflanzen und Rohstofflieferant etwa für Dämm- und Baustoffe oder Verpackungsmaterialien in Paludikultur anbauen lassen. Anhand der Fläche bot sich ein Open-air-Vortrag zur Messung von Treibhausgas-Emissionen mittels Hauben oder Eddy-Covariance-Tower an.

Dichtes Programm dann am Sonntag: Wie Pflanzenwachstum und Wasserstände hinsichtlich der  Emissionen aus Böden zusammenhängen und analysiert werden, war an der vollautomatisierten Mesokosmenanlage des Instituts für Botanik und Landschaftsökologie (LaÖk) der Universität Greifswald zu erfahren. In der Programmbibliothek für Moor und Naturschutz (PeNCIL) empfing „Moorpapst“ Hans Joosten die Wikipedianer*innen. Mit mehr als 25.000 Publikationen bietet diese Bibliothek einiges GLAM-Potential zum Moorthema. Wie stark die anhaltende Trockenheit aktuelle Forschung bedrohen kann, erfuhren die Wikipedianer*innen im Torfmooslabor des LaÖk-Institus, wo ein Dutzend Torfmoosarten gezüchtet und untersucht werden. Nach mehr als zwei Monaten ohne Niederschlag waren die Regentonnen für das Gießwasser fast leer. Falls die Trockenheit weiter anhielte, müsse man sich das Regenwasser selbst machen, so die Wissenschaftler. In diesem Zusammenhang wurde auch an kulturelle Traditionen wie Regenlieder erinnert.
Das intensive Wochenende machte klar: Der Besuch war nur ein Auftakt. Neben den Wiki-Einträgen und Bildern, die während des Besuchs bearbeitet wurden (siehe Dokumentation), wird es als nächsten Schritt einen Online-Vortrag von Wikipedia-Mitstreiter Daniel Mietchen am GMC geben. Dieser beleuchtet weitere Möglichkeiten für mehr frei verfügbares Moorwissen im Wikiversum.


Fotos:
Wikimedia Commons

Offener Brief zu Mooren im NRL

Natur-Wiederherstellungsgesetz der EU gefährdet

12/06/2023 Heute wurde ein offener Brief veröffentlicht und an die EU-Institutionen und die Mitglieder des Europäischen Parlaments verteilt. In diesem werden ehrgeizige Ziele für Moore im EU-Naturwiederherstellungsgesetz angemahnt. Der Brief wurde von der International Mire Conservation Group, dem Greifswald Moor Centrum, der Michael Succow Stiftung und Wetlands International Europe koordiniert. Etwa 50 Organisationen einer breiten Koalition von Naturschützer*innen, Wissenschaftler*innen und Landwirt*innen, die sich um Moore in der gesamten EU kümmern, haben den Brief unterzeichnet. Diese Woche wird das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur im Europäischen Parlament verhandelt. Die Unterzeichner fordern die Mitglieder des Europäischen Parlaments und des Rates auf, das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur so schnell wie möglich, d.h. vor 2024, zu verabschieden und das ehrgeizige Niveau des Vorschlags der Europäischen Kommission zu übernehmen und die Ziele für die Wiederherstellung von Mooren nicht aufzuweichen.

Neuer Newsletter

Harakeke, Torfverbot in UK und Moor-must-see
9/06/2023 Unser neuer Newsletter erscheint nun in einem Online-Format, damit er auch auf mobilen Endgeräten gut zu rezipieren ist.
In der aktuellen Ausgabe berichten wir unter anderem über Harakeke als mögliche Paludikultur-Pflanze in Neuseeland, über den Stand des Torfverbots in den Vereinigten Königreichen und über vier langfristige Paludivorhaben in Deutschland. Jetzt lesen und am besten abonnieren ...

Keine Fun-Facts

Neu: GMC-Schrift & Info-Papier

1/06/2023 Keine Fun-Facts:

Die organischen Böden der fünf moorreichsten Bundesländer emittieren mehr als ihre Waldflächen binden -insgesamt 13,4 Mio. t CO2-Äq. gehen jedes Jahr in die Atmosphäre statt in eine Senke. Im Vergleich der Bundesländer hat Niedersachsen mit 18 Mio t CO2-Äq. pro Jahr die höchsten Emissionen aus entwässerten Moorböden. In Mecklenburg-Vorpommern bilden diese mit 39% den größten Anteil an den gesamten Emissionen des Bundeslandes. Unser neues Informationspapier fasst kurz und knapp zusammen, welche Rolle die organischen Böden bei den Treibhausgas-Emissionen in den fünf moorreichsten Bundesländern spielen. Die gute Nachricht dabei: Die Moorflächen bergen ein großes Klimaschutzpotential! Das Bild lässt sich enorm verändern, wenn wir die Entwässerung der Moore stoppen.
Was genau getan werden kann, um damit schneller voranzukommen, das ist ausführlicher in der neuen GMC-Schrift Hemmnisse und Lösungsansätze für beschleunigte Planung und Genehmigung von Moorklimaschutz – Ergebnisse einer Bestandsaufnahme in den moorreichen Bundesländern nachzulesen. Es geht um Flächenverfügbarkeit, Planung und Verfahren, Zielkonflikte, Kapazitäten und Spezialwissen sowie Finanzierung. Für die Bestandsaufnahme haben die Autorinnen 45 Interviews mit Vertreter*innen aus Umsetzungsprojekten und weiteren Behörden geführt.

Fragen und Antworten zur Wiedervernässung von Mooren

EU Gesetze zu Renaturierung und Bodengesundheit

22.05.2023 Die Verhandlungen zwischen EU-Parlament und EU-Rat über das Naturwiederherstellungsgesetz (NRL) und das Bodengesundheitsgesetz laufen. Wenn man bedenkt, welche Rolle die Wiederherstellung von Torfmooren für beide spielt, ist es für die Beteiligten wichtig, sie zu verstehen. Deshalb haben das Greifswald Moor Centrum, dessen Partner die Succow-Stiftung ist, und weitere Partner sieben kurze Fragen und Antworten zusammengestellt. Es geht unter anderem um

  • den Unterschied zwischen Wiedervernässung und Wiederherstellung
  • Kosten und Nutzen dieser Aktivitäten
  • Verfügbarkeit von Daten zur Moorverteilung und zum Zustand, zur Vereinbarkeit von Wiedervernässung mit produktiver Landnutzung und zur Ernährungssicherheit
  • Methanemissionen nach Wiedervernässung

How to paludiculture?

How to paludiculture? (Bild: BioFilm)

Ja, geht … zeigt unser neuer Film!

15/05/2023 Paludikultur - nur ein Modewort? Mehr offene Fragen als Möglichkeiten? Nee! Nachhaltige Landwirtschaft auf nassen und wiedervernässten Mooren ist dringend notwendig, um die Klimakrise zu bekämpfen. Wie - das interessiert Landwirte, Landeigentümer und Politiker in moorreichen Ländern in ganz Europa. Deshalb haben sich 50 Personen aus 10 EU-Mitgliedsstaaten Beispiele für Paludikultur in Norddeutschland angeschaut, geführt von Wissenschaftlern und Praxiserfahrenen des Greifswald Moor Centrum und der Succow-Stiftung. Unser neuer Film How to paludiculture zeigt, was die Teilnehmer auf der 5-tägigen Paludikultur-Studienreise gelernt haben. Er zeigt ihre Fragen, Bedarfe und Perspektiven sowie bereits bestehende Projekte und Erfahrungen von Paludikultur-Pionieren vor Ort. Viel wertvolle Information – nicht nur für die Teilnehmer, sondern jetzt (per Film) auch für alle. Gerne teilen! Dieser Film wurde im von der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI) finanzierten Projekt EUKI - Kohlenstoffbindung durch Baltische Landwirte und dem Projekt toMOORow, beide von Succow Stiftung und Partnern, erstellt.