Aktuelles/alle Beiträge
Viel Moor drin, aber etwas Luft ist noch
Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
28/10/2022 Moorschutz als naturbasierte Lösung für effektiven Klimaschutz ist im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz umfangreich berücksichtigt, stellt das Greifswald Moor Centrum in seiner Stellungnahme im heute endenden Online-Dialog des BMUV zu diesem Programm fest. Aber etwas Verbesserungsbedarf gibt es noch. Hier die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
Die Zielvorgabe von 5 Millionen t CO2-Äq. jährlicher Reduktion aus Moorböden bis 2030, die auch in der Moorschutzstrategie festgelegt ist, liegt noch niedrig. Das sind weniger als 10 % der momentanen jährlichen Moor-Emissionen von 53 Mio. t CO2.
Das Framing sollte sich ändern. Die Moorflächen Deutschlands werden derzeit überwiegend (85%) land- oder forstwirtschaftlich genutzt. Der Begriff „Renaturierung“ suggeriert eine vom Menschen unbeeinflusste Naturentwicklung nach Wiedervernässung und die Möglichkeit der Rückkehr zu einem früheren Zustand der Moore. Beides ist in Deutschland meist nicht möglich. Deswegen sollte eher von "Wiedervernässung" und "Restaurierung" die Rede sein. Diese Formulierungen drücken aus, dass das ANK auch neue, nachhaltige Nutzungsmöglichkeiten für Moorflächen beinhaltet.
Das ANK kann mehr Menschen zu Mooren ausbilden und langfristige Strukturen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene aufbauen. Neben freiwilligen Maßnahmen sollte es auch planungs- und ordnungsrechtliche Anpassungen vornehmen und so ein verknüpftes Arbeiten beteiligter Behörden für eine umfassende Landschaftsbetrachtung ermöglichen.
MoorWissen jetzt neu
Website revamped und mit mehr Infos
24/10/2022 Mehr MoorWissen und schöner – das bietet unsere Plattform moorwissen.de jetzt. Wir haben sie gründlich überholt, frisch gestaltet und mit neuen Infos ergänzt. Vom Laien bis zum Wissenschaftler wollen wir für alle passende Informationen zu Mooren und ihrer Bedeutung für Klima- und Artenschutz bieten – vom kleinen Erklärfilm bis zur wissenschaftlichen Studie.
Einen schnellen Einstieg bietet der Bereich MoorWissen kompakt. Neben kurzen Erklärungen gibt es hier Infocluster zu Moor in Forschung, Praxis und Politik. Hier und auf weiteren Seiten ermöglichen Kachelelemente den Nutzern neben dem Drop-Down-Menu zusätzliche Navigation.
Ausführliche Information ist unter Projekte und Praxisbeispiele zu finden. In dieser Übersicht zusammengefasst sind wissenschaftliche Projekte und Umsetzungen, die die Partner im Greifswald Moor Centrum bisher durchgeführt haben. Insgesamt 40 Stück, die meisten mit mehrjährigen Laufzeiten – ganz beachtlich, wie wir finden. Neu sind die Rubrik zu Moorpädagogik, die sich mit dem pädagogischen Vermitteln des Themas Moor und Klimaschutz beschäftigt, und die Rubrik zu Moor & Kunst. Vom Experimentieren mit Biomasse aus Moor, über Ausstellungen, Workshops, Residenzen, Dichtung und schließlich den diesjährigen Peatland Pavillon auf der Biennale in Venedig – ein Scrollen durch die kreativen Projekte lohnt sich
Der Paludikultur widmen wir – aufgeteilt nach Hoch- und Niedermoor – einen ganzen eigenen Bereich, der z.B. auch Tools wie einen Klimaschutzrechner für entwässerte Flächen.
Außerdem jetzt auf MoorWissen: Veranstaltungskalender, Newsletter-Abo und unsere Social Media Kanäle. Um ehrlich zu sein – es gibt noch einen kleinen Wermutstropfen. Um die gesamte Website auf Englisch zu präsentieren, ist noch einiges zu tun. Aber wir arbeiten daran. Feedback und weitere Anregungen zu moorwissen.de in Neu nehmen wir gerne per Mail an communication@greifswaldmoor.de entgegen!
Ordentlich ausgezeichnet!
Bundesverdienstorden für Hans Joosten
27/9/2022 Der Greifswalder Professor Hans Joosten erhält am 30. September den Verdienstorden der Bundesrepublik für seine Forschung und sein Engagement zu Moor und Klimaschutz. Unter dem Motto "Brücken bauen" zeichnet Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Moorkundler und 20 weitere Personen anläßlich des Tages der Deutschen Einheit im Schloss Bellevue aus. Die elf Frauen und zehn Männer trügen in herausragender Weise dazu bei, Lösungen für die globalen Herausforderungen unserer Zeit wie den Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Corona-Pandemie, Armutsbekämpfung, Migration und den Klimawandel zu finden sowie den Zusammenhalt in unserem Land zu stärken, so das Bundespräsidialamt.
Zur Auszeichnung für den gebürtigen Niederländer heißt es: „Dank Hans Joosten ist heute bekannt: trockengelegte Moore sind Klimakiller, „wiedervernässte“ Klimaretter. Der Biologe ist Vorreiter bei der Suche nach Wegen zum Klimaschutz. An der Universität Greifswald hat er das Greifswald Moor Centrum mitgegründet, eine der weltweit gefragtesten Forschungsstellen für den Klimaschutz. Bei der wissenschaftlichen Forschung zur Relevanz der Moore für das Klima hat es Hans Joosten jedoch nicht belassen. Er hat praktische Wege aufgezeigt, wie die Gebiete erneut landwirtschaftlich genutzt werden können und dabei eine ganz neue Fachrichtung geprägt, die „Paludikultur“. Über seine wissenschaftliche Arbeit hinaus hat er sich stets auch in die politischen Debatten eingebracht, denn der Klimaschutz braucht das Handeln von allen.“
Schon im vergangenen Jahr waren sich Frank-Walter Steinmeier und Joosten bei einer Preisverleihung begegnet. Der Bundespräsident hatte dem Wissenschaftler den Deutschen Umweltpreis 2021 der Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) übergeben.
Die Verleihung des Bundesverdienstordens wird in einem Livestream übertragen.
Klinke in die Hand
Zu Besuch: MdEPs, MdBs, MdLs, Profs, CEOs …
1/9/2022 Sommerzeit ist… Reisezeit… das haben wir am Greifswald Moor Centrum deutlich gemerkt. Zahlreiche Besucher*innen gaben sich im Juli und August die Klinke fast in die Hand. In Politik, Wirtschaft und der Klimaforschung wächst das Interesse an Mooren und das unterstützen wir gerne.
Die jüngste EU-Parlamentariern, Delara Burkhard (Progressive Alliance of Socialists & Democrats, S&D) und ihre Kollegin MdEP Jutta Paulus (Die Grünen/EFA) hörten sich am GMC um, wie sich der Moorschutz auf europäischer Ebene vorantreiben ließe. Die Bundestagsabgeordnete Ricarda Lang (Bundesvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen) stoppte während ihrer Sommerreise in der Hansestadt, um sich über Moorforschung und innovative Nutzung zu informieren und zu diskutieren, was die Bundespolitik für mehr Klimaschutz durch Moorschutz tun könne. Auch ihre Bundestagskollegin Anna Kasautzki (SPD) interessierte das. Als Abgeordnete der Wahlkreise Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald kennt sie das GMC bereits und ließ sich vor Ort auf den neuesten Stand bringen. Der Landtagsabgeordnete Hannes Damm (Bündnis 90/Die Grünen MV) veranstaltete mit Beteiligung des GMC nach einer Moorexkursion bei Greifswald in der Stadt auch eine öffentliche Diskussion zu wiedervernässten Mooren und ihrer möglichen Nutzung. Der Versuchsfläche zur Torfmoos-Paludikulturbei Oldenburg stattete die niedersächsische Landtagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen mit Miriam Staude einen Besuch ab.
Klimaforscher Prof. Stefan Rahmstorf vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung hat Torf im Namen und Moore im Blick. Bei seinem Besuch am GMC informierte auch er sich darüber, wie Wiedervernässung und Paludikultur gegen die Klimakrise beitragen können.
Parallelen von gehaltvollen Getränken ließen sich beim Besuch aus der Störtebeker Braumanufaktur entdecken. Torf und Whiskey scheint als Paar jetzt fast old school. Paludikultur und Bier – diese Kombination bietet ganz neue Möglichkeiten, so hat sich im Gespräch herausgestellt. Materialien aus Paludikultur interessieren auch in der Textilbranche. Deshalb nahm das schottische Unternehmen Saltyco® Kontakt zum GMC auf und kam zu Besuch. Den Einsatz von Torf im Gartenbau zu reduzieren und zu ersetzen ist ein Anliegen von Gramoflor. Auch hierfür gibt vielversprechende Ansätze durch Nutzung von Paludikultur-Biomasse, die zusammen mit dem GMC diskutiert wurden.
Fotos: zu Besuch: MdEP Delara Burkhard, MdB Anna Kassautzki (oben links), MdB Ricarda Lang (oben rechts), Klimaforscher Stefan Rahmstorf (Mitte links), Vertreter der Störtebecker Braumanufaktur (Mitte rechts), MdEP Jutta Paulus und MdL Hannes Damms (unten links)
"Die Maus" im Moor
Über Kuhrülpse, schmatzenden Boden und saure Gurken
17/8/2022 „Die Maus“ war da! Im Sommer hat die Kindersendung Klimathemen unter die Lupe genommen – unter anderem im Moor. Von den Wissenschaftler*innen des Greifswald Moor Centrum hat die Maus erfahren, warum Moore trockengelegt sind, Torf abgebaut wird und eine Landwirtschaft auf diesen Böden schlecht fürs Klima ist. Besonders wenn Kühe darauf weiden. Clarissa, Ralph und Johannes erklären, was eingelegte Gurken und Moor miteinander zu tun haben und warum ein Mann auf Schneeschuhen einen „Rasenmäher“ mitten im Moor fernsteuert und der Boden schmatzt. Mehr dazu in der "Sendung mit der Maus" am Sonntag 21. August 9:30 Uhr im Ersten oder um 11:30 Uhr im KiKa. Oder jetzt schon in der Mediathek.
Wir empfehlen: Moor Lektüre
Buch „3 Grad mehr“ und Heft „Politische Ökologie“ druckfrisch
5/7/2022 Heute erscheint das Buch 3 Grad mehr - Ein Blick in die drohende Heißzeit und wie uns die Natur helfen kann, sie zu verhindern im oekom-Verlag. Prominente Autoren wie Hans J. Schellnhuber, Stefan Rahmstorf, Jutta Allmendinger schildern, was Natur und Gesellschaft droht, da wir trotz der Vereinbarungen des Pariser Klimaabkommens auf eine derart hohe Erderwärmung zusteuern, aber auch wie wir das Schlimmste verhindern können. Das Kapitel von Prof. Hans Joosten erklärt, wie die Wiedervernässung von Mooren gegen die Klimakrise wirkt.
Der Oekom-Verlag widmet zeitgleich mit Moore – Trümpfe in der Klimakrise dem Thema ein ganzes Heft der Zeitschrift Politische Ökologie, mitherausgegeben von der Succow Stiftung. Er bietet zahlreiche Beiträge von Autor*innen des Greifswald Moor Centrum etwa über die Klimawirkung von Mooren, Paludikultur, über den politischen und rechtlichen Rahmen oder die Finanzierung von Moorschutzmaßnahmen.
Landwirte jetzt unterstützen
Offener Brief an Bundesminister*innen
15/6/2022 An die Bundesminister*innen Robert Habeck, Steffi Lemke und Cem Özdemir richtet das MoKli-Projekt der Succow Stiftung, Partner im Greifswald Moor Centrum, einen offenen Brief. Denn viele Landnutzende sind für zukunftsfähiges Wirtschaften auf Moor bereit, doch es fehlen gute Bedingungen dafür. In einem offenen Brief an die Bundesminister*innen Robert Habeck, Steffi Lemke und Cem Özdemir empfehlen das Greifswald Moor Centrum und der Deutsche Verband für Landschaftspflege konkrete Unterstützung für eine beschleunigte Umsetzung von Klimaschutz durch Moorschutz. Die Wiedervernässung von landwirtschaftlich genutzten Moorflächen und eine anschließende nasse Nutzung sind effektive und kostengünstige Maßnahmen des natürlichen Klimaschutzes. Viele Landwirt*innen haben das erkannt und möchten ihren Beitrag leisten. Doch die fehlende Sicherheit bei Planungen, Investitionen und Förderungen lässt sie zögern. Die Chance, bis zu 7 % der Treibhausgasemissionen Deutschlands durch Moorbodenschutz einzusparen, wird so verpasst, so bestätigen Erfahrungen aus dem MoKli-Projekt.
Nicht verzögern!
"Nature restoration"-Gesetz der EU muss jetzt!
9/6/2022 Naturbasierter Klimaschutz durch die Restaurierung von Ökosystemen, zum Beispiel Mooren, bietet eine herausragende Möglichkeit gegen die ungebremst voranschreitende Klima- und Biodiversitätskrise - und eine Chance, die nicht verspielt werden darf. Doch die EU-Kommission hat das eigentlich für Ende 2021 geplante verbindliche EU-Naturwiederherstellungsgesetz (EU Restoration Law) mehrfach verschoben – zuerst auf März 2022. Nun soll es am 22.06.2022 veröffentlicht werden. "Gesetz jetzt" fordert deshalb ein Netzwerk von mehr als 60 Organisationen aus Umwelt- und Naturschutz, Wissenschaft und Landwirtschaft in einem offenen Brief an die Kommission, der durch die Internationale Moorschutzgruppe IMCG koordiniert wurde.
In der EU sind allerdings mehr als 50% der Moore in einem schlechten Zustand, sie setzen aufgrund von Entwässerung neben großen Mengen an Treibhausgasen auch Nitrat frei, und wir verlieren immer mehr Moortiere und –pflanzen aufgrund der Lebensraumzerstörung. Das lässt sich durch Wiedervernässung von Mooren massiv verbessern – und diese Flächen sind in vielen Fällen weiterhin land- und forstwirtschaftlich nutzbar! Mit Paludikultur, also „nasser Land- und Forstwirtschaft“, die seit kurzem auch Teil der Europäischen Agrarpolitik ist, können Wertschöpfung, Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft in moorreichen ländlichen Räumen entwickelt werden.
Um auf die große Bedeutung von Mooren aufmerksam zu machen und die Notwendigkeit für ambitionierte Wiedervernässung und Restaurierung von Mooren im neuen EU Restoration Law zu betonen – und sie nicht daraus zu streichen, wie befürchtet wird - hat sich heute ein breites Netzwerk von mehr als 60 Organisationen aus Umwelt- und Naturschutz, Wissenschaft und Landwirtschaft mit einem dringenden Appell an die EU-Kommission gewendet. Sie fordern, den Erfolg des EU Green Deal im EU-Naturwiederherstellungsgesetz zu verteidigen und eine ehrgeizige Politik für die Wiedervernässung entwässerter Moorgebiete in Europa voranzutreiben. Um die Klimaschutzziele des Pariser Abkommens und des EU-Klimagesetzes zu erreichen, sollte ein Transformationspfad für alle Moorgebiete in der EU bis 2050 zu Netto-CO2-Emissionen führen. Die EU sollte eine Vorreiterrolle in der UN-Dekade für die Wiederherstellung von Ökosystemen einnehmen und auf der bevorstehenden Konferenz der Biodiversitätskonvention in Kunming (China) ehrgeizige Ziele für die biologische Vielfalt erreichen.
Die Venedig-Vereinbarung
Moor-Kunst-Kombi auf der Biennale auch mit politischem Effekt
31/5/2022 Die „Venedig-Vereinbarung“ (Venice Agreement) verkünden Vertreter*innen aus Kunst, Wissenschaft, Naturschutz, Klimapolitik und indigener Bevölkerung zum „Welttag der Moore“, am 2. Juni 2022, auf der 59. Kunst-Biennale in der Lagunenstadt. In namentlicher Anlehnung an das Pariser Klimaschutzabkommen (Paris Agreement) machen sie mit der Aktion deutlich, dass Erhalt und Wiederherstellung von Mooren entscheidend für das Klima und die Menschen auf unserem Planeten sind. Unterzeichnen wird die „Venedig-Vereinbarung“ unter anderem der Greifswalder Moorkundler und Träger des Deutschen Umweltpreises, Prof. Hans Joosten.
Die Vereinbarung knüpft an eine Moor-Installation im Chilenischen Pavillon auf der diesjährigen Biennale an. Unterstützt u.a. von der Michael Succow Stiftung, Partner im Greifswald Moor Centrum, und dem Unternehmen Moorkultur Ramsloh hat das internationale Künstlerkollektiv Ensayos dafür einen Torfmoosrasen mit einer Videoinstallation in einem der historischen venezianischen Speichergebäude eingerichtet. Besucher können die Torfmoose und die von diesen gebildete feucht schwingende Oberfläche mit allen Sinnen entdecken. Videosequenzen vermitteln die Faszination der Moore in Bild und Ton. Das Turba Tol Hol-Hol Tol benannte Kunstprojekt ist vor allem den Mooren Patagoniens und der dortigen indigenen Bevölkerung gewidmet. Gleichzeitig zeigt es, dass der Erhalt der Natur, u.a. der Moore, im Interesse aller gegenwärtiger und zukünftiger Gesellschaften ist und sich bisherige Naturzerstörung nur global in einem gemeinsamen Wirken vieler lokaler Initiativen umkehren lässt.
Am “Welttag der Moore” nehmen daher Moorschützer*innen und Künstler*innen aus Argentinien, Chile, Schottland, Deutschland, den Vereinigten Staaten, Indien, Indonesien, Iran, Irland, Kenia, Uganda und Uruguay vor Ort an der feierlichen Unterzeichnung der Venedig-Vereinbarung teil. Weitere Interessierte schalten sich online aus der ganzen Welt zu. Fachleute aus Umweltwissenschaft, Naturschutz, Klimapolitik und zeitgenössischer Kunst, aber auch Vertrete*innen der Ureinwohner Feuerlands legen ihre unterschiedlichen Sichtweisen zum Schutz der Moore dar. Darunter sind Experten und Entscheidungsträger wie Prof. Dr. Hans Joosten vom Greifswald Moor Centrum oder Dianna Kopansky, Koordinatorin der Global Peatlands Initiative beim UN-Umweltprogramm.
Bilder der von der Biennale, der Torfmoosinstallation und der Veranstaltung der Venedig-Verainbarung von S. Abel
Moorpflanzen sind die besten CO2-Speicher
Neues Paper in Science
Feuchtgebiete wie Moore, Salzwiesen, Mangrovenwälder und Seegrasfelder speichern so ca. fünfmal mehr Kohlenstoff pro Quadratmeter als Wälder und 500-mal mehr als Ozeane, so zeigte nun ein internationales Team mit Beteiligung des Greifswalder Moorforschers Prof. Dr. Hans Joosten mit einem aktuellen Artikel Recovering wetland biogeomorphic feedbacks to restore the world’s biotic carbon hotspots im renommierten Wissenschaftsjournal Science. Der Grund: In nassen Ökosystemen stimulieren sich Pflanzenwachstum und Kohlenstoffablagerung im Boden gegenseitig. Der Aufsatz mit Beteiligung des Niederländischen Instituts für Meeresforschung (NIOZ), der Universität Utrecht, der Radboud-Universität Nijmegen, der Universität Groningen und der Universität Greifswald enthält auch eine gute Nachricht: Schutz und Restaurierung solcher Feuchtgebiete können dem Menschen helfen, angesichts der Klimakrise die CO2-Konzentration in der Atmosphäre zu reduzieren. Und - wir schaffen es immer besser, diese Ökosysteme zu managen und zu restaurieren.