Aktuelles

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2016

von NK

Mehr Moorforschung

Zwei neue EU-Vorhaben starten 2017

21/12/2016    Im kommenden Jahr werden zwei neue EU-Verbundvorhaben am Greifswald Moor Centrum starten. Das Projekt REPEAT wird sich mit der Restauration und Prognose von Torfbildung in Niedermooren beschäftigen. Dabei wird die Verknüpfung von funktionalen Pflanzenmerkmalen mit bodenbiologischen und -biogeochemischen Prozessen im Mittelpunkt stehen. Gemeinsam mit den Universitäten Warschau (Polen) und Antwerp (Belgien), NIBIO (Norwegen) und dem Donau Delta Research Institute (Rumänien) werden von der Universität Greifswald dazu Feldforschungen in Belgien, den Niederlanden, Nordost-Deutschland, Ostpolen und im Donaudelta durchgeführt werden. National wird das Vorhaben über die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Außerdem ist seit kurzem das Vorhaben CLEARANCE bewilligt, in dem es um einen CircuLar Economy Ansatz in Bezug auf Flußverschmutzung durch Nährstoffe aus der Landwirtschaft und die Möglichkeiten der Verbesserung der Wasserqualität durch veränderte Nutzung kohlenstoffspeichernder Ökosysteme gehen wird. Am Vorhaben beteiligt sind neben der Universität Greifswald zwei Universitäten in Warschau (Polen), die Universitäten Aarhus (Dänemark) und Nijmegen (Niederlande) sowie das Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) Berlin und eine polnische NGO.

 

von NK

Initiative „Sauberer Ryck“

Damit Baden gehen nicht baden geht

14/12/2016    Wieder im Ryck baden gehen können, das wünschte sich der heutige Greifswalder Oberbürgermeister Stefan Fassbinder schon in seinem Wahlkampf 2015. Jetzt setzt er sich mit der Initiative „Sauberer Ryck“ dafür ein. Die Universität Greifswald, die Greifswalder Agrarinitiative, der regionale Wasser- und Bodenverband und das Greifswald Moor Centrum lieferten bei einem Symposium Anfang Dezember aktuelles Wissen zum Status quo. Fazit: Badequalität hat der Ryck bei Greifswald nicht und das Problem geht natürlich über die Stadtgrenzen hinaus. Viele der Nutzflächen entlang des Flusslaufs befinden sich auf trockengelegtem Moor. Der durch Entwässerung des organischen Bodens freigesetzte Stickstoff belastet den Fluss neben weiteren Nährstoffen stark. Alternative nasse Nutzung von Moorböden (Paludikultur) im Greifswalder Umland könnte die Nährstoffprobleme lindern. Das Greifswald Moor Centrum bringt dazu seine Erfahrungen in die Inititiave ein. Neben der Entwicklung von Restaurierungs- und Ausgleichsmaßnahmen wird auch die Öffentlichkeit einbezogen werden: Angedacht sind Pflanzaktionen am Ufer, ein Fotowettbewerb und ein „Rycktag“ für das kommende Jahr.

 

von NK

SoTaMed gewinnt UNIQUE+

Sonnentau-Projekt immer konkreter

7/12/2016    Der nachhaltige Anbau von Sonnentau zur Gewinnung medizinischen Rohstoffes überzeugt einfach. Nach der Idee hat nun auch das eingereichte Geschäftskonzept des Projektes SoTaMed beim Businessplan-Wettbewerb UNIQUE+ der Universität Greifswald den Hauptgewinn abgeräumt – fast 6500 Euro und einen Bildungsgutschein. Das bringt SoTaMed weiter in die konkrete Umsetzung: Das Geld stecken die Unternehmensgründer Jenny Schulz und Balazs Baranyai in das Einrichten der Anbauflächen. Insgesamt gewann SoTaMed bereits sieben Preise.

 

von NK

Weltbodentag

Rettet die (Moor)Böden mit People4Soil!

5/12/2016    Böden tun viel für uns, haben aber keine Rechte. Sie sind u.a. Nahrungslieferanten, Wasserfilter, Kohlenstoffsenken, aber sie werden übernutzt, verschmutzt und zerstört. Ohne lebendige Böden gibt es keinen Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen. Deshalb unterstützt das Greifswald Moor Centrum die Initiative People4Soil. In der europäischen Bürgerinitiative haben sich über 400 Vereinigungen zusammengeschlossen, um spezifische rechtliche Regelungen zum Schutz des Bodens auf EU-Ebene zu erreichen. Rettet die (Moor)Böden mit People4Soil! Unterstützen auch Sie die Initiative am Weltbodentag!

 

von NK

Klimaschutzplan 2050

Welche Rolle spielen die Moore?

28/11/2016    Mitte November hat das Bundeskabinett den Klimaschutzplan 2050 beschlossen. Lange Diskussionen und empfindliche Kürzungsrunden waren vorangegangen. Dennoch setzte Deutschland damit international ein starkes positives Signal. Als erstes Land überhaupt hat es sich dieser Aufgabe gestellt und zeigt den Weg in ein fast treibhausgasneutrales Deutschland im Jahr 2050.
Der Klimaschutzplan beinhaltet Ziele und Maßnahmen für die Sektoren Energie, Gebäude, Mobilität, Industrie und Wirtschaft, Landwirtschaft sowie Landnutzung und Forstwirtschaft. Auch der Erhalt der Moore ist ein Ziel - ein vielversprechendes Zeichen, dass sich die Bundesregierung dem Problem der Moorentwässerung stellt!
Das Greifswald Moor Centrum hat sich bereits inhaltlich zum Klimaschutzplan 2050 und mit einer Stellungnahme in die Diskussion eingebracht. Nun hat es die darin enthaltenen für Moore relevanten Ziele und Maßnahmen analysiert. Das Fazit: Auch wenn erste positive Schritte zum Moorschutz als effektivem Klimaschutz in der Landnutzung getan werden, fehlen konkrete Angaben für den Bereich Landnutzung und Forstwirtschaft und damit auch für Emissionen aus organischen Böden. Entsprechende Moorschutzmaßnahmen müssen im Dialog der Akteure jetzt weiterentwickelt und konkretisiert werden. Nur so lässt sich das Gesamtziel einer nahezu kohlenstoffneutralen Gesellschaft bis 2050 erreichen.
Hier die Analyse Moore im Klimaschutzplan 2050.

 

von NK

Global Peatlands Initiative

International für mehr Moor- und Klimaschutz

20/11/2016  

Zur Global Peatlands Initiative schlossen sich führende Experten und Institutionen während der Weltklimakonferenz (COP 22) in Marrakesch Mitte November zusammen. Ziel ist es, Moore weltweit als größte terrestrische CO2-Speicher bewahren, Emissionen aus Mooren mindern und den Moorschutz als entscheidenden Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele voranzutreiben.
Die Global Peatlands Initiative wurde gegründet von den Regierungen Indonesiens, Perus und der Republik Kongo sowie UNEP, FAO, EU JRC Science Hub, CIFOR, Wetlands International, UNEP-WCMC, GRID-Arendal, der Ramsar-Konvention, European Space Agency, WRI, Greifswald Moor Centrum and StarVision/Sateligence.

Mehr Information unter www.globalpeatlands.org.

 

von NK

Paludikultur-Konferenzwoche 2017

Anmeldungen ab jetzt möglich

15/11/2016  

Eine ganze Woche zu Paludikultur! Das Greifswald Moor Centrum lädt ein zur Paludikultur-Konferenzwoche vom 25. bis zum 30. September 2017 in Greifswald. Wir bieten eine nationale und eine internationale Tagung sowie Exkursionen und einen Workshop zu Torfmooskultivierung. Abstracts für Vorträge oder Poster können bis inkl. 28. Februar eingereicht werden. Ausstellungsraum für Firmen (Maschinen, Baumaterialien, Verlage etc.) und andere Organisationen ist in- und außerhalb der Tagungsräume vorhanden. Melden Sie sich für die nationale und/oder internationale Tagung sowie eine Exkursion an unter www.rrr2017.com. Sie erhalten damit auch regelmäßige Updates zur Konferenz.

 

von NK

Fünf Millionen Euro für Moorforschung!

Das WETSCAPES-Team (P. Schroeder)

Förderung durch die Landesexzellenzinitiative

21/10/2016  

Mit fünf Millionen Euro fördert die Landesexzellenzinitiative Mecklenburg-Vorpommern WETSCAPES - Stoffumsetzungsprozesse an Moor- und Küstenstandorten als Grundlage für Landnutzung, Klimawirkung und Gewässerschutz, ein Projekt der Universitäten Greifswald und Rostock. In diesem vierjährigen Projekt sollen ab 2017 die wissenschaftlichen Grundlagen für eine nachhaltige, schonende Bewirtschaftung degradierter und dann wiedervernässter Moorstandorte verbessert werden. Insbesondere wird die Torfbildung in Durchströmungsmooren, Küstenüberflutungsmooren und Erlenbruchwäldern in M-V erforscht.
Insgesamt fördert die Exzellenzinitiative des Landes MV nur fünf Verbünde. Erarbeitet wurde WETSCAPES von den Arbeitsgruppen Joosten, Wilmking, Kreyling und Urich der Universität Greifswald zusammen mit Rostocker Kollegen. Dritter Partner ist das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) Neustrelitz. Der Wissenstransfer wird durch das Greifswald Moor Centrum erfolgen.

 

von NK

Weiße Weiber, schwarze Erde

Literaturabende in der Greifswalder Moorbibliothek

14/10/2016  

In Mooren gibt es Irrlichter und Mücken, doch in ihnen steckt auch ein beträchtlicher Teil Kultur und Weltpolitik. Geschichten von Diktatoren und Päpsten, Faschisten und Kommunisten, Künstlern und Spukgestalten bietet daher eine zweite Runde der Literaturabende in der Greifswalder Moorbibliothek von 19. Oktober 2016 bis 22. März 2017. Moore als Schauplätze des Schreckens und der Schönheit – erfahren Sie mehr über ihre Rolle bei der Belagerung Leningrads, bei Maos Marsch der Tausend Toten durch Tibet oder der Invasion der Schweinebucht, aber auch zur zart lila-weißen Inspiration van Goghs und zu hochprozentigem Buchweizenbrand.
Anmeldung per E-mail erforderlich an bibliothek@greifswaldmoor.de.

 

von NK

Stellungnahme zum Klimaschutz

Mehr Moor im Klimaschutzplan 2050

04/10/2016  

Das Greifswald Moor Centrum hat zu Fragen des Moor- und Klimaschutzes im Entwurf des Klimaschutzplans 2050 des Bundesumweltministeriums Stellung genommen. Die Stellungnahme hebt die möglichen Emissionsminderungen, die niedrigen CO2-Vermeidungskosten und die hohe Flächeneffizienz der Wiedervernässung von Mooren als Klimaschutzmaßnahme der Land- und Forstwirtschaft hervor. Die Abschaffung der Beihilfefähigkeit der ackerbaulichen Nutzung von Moorböden und gleichzeitige Schaffung der Beihilfefähigkeit nasser Moor-Bewirtschaftung wird als richtungsweisend angesehen. Ebenso wird die sofortige Einstellung der öffentlichen Finanzierung für neue Dränanlagen und deren Erneuerung für die Moorentwässerung als zielführend eingeschätzt. Ein wichtiger Punkt ist zudem die Reduktion von Torfeinsatz und die Förderung von Torfersatzstoffen. Die Stellungnahme macht klar: Moore haben ein herausragendes Potential, um Emissionen einzusparen, und ihre Wiedervernässung und nasse Nutzung sind wesentliche Bausteine, um das Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.

 

von NK

Moor + Nutzung in Brandenburg

Infoveranstaltung für Landwirte und Verbände

19/09/2016  

An Landwirte, Landschaftspflegeverbände und ländliche Kooperativen richtet sich die Info-Veranstaltung Moornutzung – Perspektiven für brandenburgische Moore am 14. Oktober im Naturparkzentrum Nuthe-Nieplitz Niederung. Gezeigt wird dort, wie die angepasste Nutzung wiedervernässter Moorstandorte wirtschaftlich gestaltet und damit ein Beitrag für Klimaschutz und zum Erhalt der Artenvielfalt geleistet werden kann. Die Veranstalter, das Greifswald Moor Centrum (GMC), das Landesamt für Umwelt Brandenburg und der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V. stellen praxiserprobte Beispiele nasser Moornutzung aus Nordostdeutschland vor und wollen Erfahrungen zum Agrarumweltprogramm „Moorschonende Stauhaltung“ austauschen.
Die Veranstaltung wird im Rahmen der Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert.

 

von NK

Moor-Treffen für Ramsar-Konvention

Internationaler Workshop auf Vilm

15/09/2016  

Moore speichern große Mengen an Kohlenstoff und sind eine erhebliche Treibhausgasquelle in vielen Ländern. Fachleute aus Politik, Wissenschaft und dem privaten Sektor haben nun aktuelle Entwicklungen des Moorschutzes auf einem dreitägigen Workshop auf der Insel Vilm (Deutschland) diskutiert. Der daraus resultierende Bericht wird Leitlinien für die Ausweisung von Mooren als Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung (Ramsar-Gebiete), Best Practice Beispiele für die Restaurierung und wichtige Ideen zur Ausgestaltung der neuen Global Peatland Initiative enthalten. Eine Exkursion führte die Teilnehmer in das restaurierte Moorgebiet Karrendorfer Wiesen und das erste deutsche Heizwerk für Biomasse aus Niedermooren in Malchin. Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom Bundesamt für Naturschutz (BfN), dem Sekretariat der Ramsar-Konvention, der Danish Nature Agency und dem Greifswald Moor Centrum organisiert. Weitere Information bietet die Pressemitteilung Moorschutz ist Klimaschutz des Bundesamtes für Naturschutz.  

von NK

Moor Nachhaltigkeit Kunst

Ausstellung + Führung - das GMC präsentiert "Moor und Klimaschutz" im Biorama (Foto: Susanne Abel)

Gemeinsame Ausstellung mit Biorama

08/08/2016  

Aus Schilf wird Kunst – vom 19. August bis 31. Oktober 2016 zeigt die Ausstellung „no book can be a ladder?“ im Biorama-Projekt neue, aus Schilf gewonnene Materialien in Installationen der australischen Künstlerin Jacki Parry. Das GMC trägt als Kooperationspartner Informationen zu Mooren und nachhaltiger Nutzung (Paludikultur) bei. Am 9. September um 15:00 Uhr gibt es unter dem Titel „Kunst der Paludikultur“ einen Vortrag des Greifswald Moor Centrum von Dr. Wendelin Wichtmann mit anschließender Führung durch die Ausstellung.

Gelegen im UNESCO Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin will das Biorama-Projekt künstlerisch verpackt Ideen von Nachhaltigkeit und Innovation vermitteln. Es geht um die umwelt- und klimaschonende Verwertung bisher ungenutzter Biomasse: Schilf von der Insel Rügen, ohne Zusatz von Bindemitteln zu Platten aufgearbeitet von dem Unternehmen Zelfo Technology GmbH, ist der Stoff, aus dem die Werke gemacht sind - Paludikultur für Kunst also. Aber auch nachhaltige Baustoffe oder Verpackungsmaterialien können aus Schilf oder anderen Moorpflanzen entstehen. Warum Moore wichtig sind, warum sie geschützt werden müssen und wie sie sich nutzen lassen, das erklärt das GMC im Informationsteil der Ausstellung.

 

von NK

Start für MeerGewinn

Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz M-V, beim Auftakt des Projektes „MeerGewinn“ (lensescape.org)

Landesminister Backhaus beim Auftakt

03/08/2016  

Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz M-V, übergibt am 4. August 2016 den Zuwendungsbescheid für das dreijährige Projekt „MeerGewinn – gemeinsam innovativ“ im Botanischen Garten der Universität Greifswald (siehe Pressemitteilung). Das Projekt MeerGewinn, koordiniert von DUENE e.V., bringt doppelten Nutzen: Der Rückhalt von Nährstoffen aus landwirtschaftlichen Flächen in natürlichen Mooren und künstlich angelegten Feuchtgebieten trägt zu besserer Wasserqualität in Fließgewässern und damit zu einer saubereren Ostsee bei. Gleichzeitig werden die Nährstoffe zur regionalen Produktion von nachwachsenden Rohstoffen genutzt. Kommunen, Landwirte, Unternehmer (etwa Hersteller von Pflanzenkläranlagen) und Wissenschaftler arbeiten dafür in MeerGewinn zusammen. Das Projekt wird durch das Programm Europäische Innovationspartnerschaften über das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz M-V gefördert.

 

von NK

Paludi-Austausch

Christian Meyer, niedersächsischer Landesminister, diskutiert am GMC zu Paludikultur (Foto: lensescape)

Minister Meyer diskutiert am Greifswald Moor Centrum

23/07/2016  

Welches unternehmerische Potential Paludikultur bieten kann, diskutierte Christian Meyer, Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Niedersachsen, am 22. Juli mit jungen Unternehmern und Mitarbeitern am Greifswald Moor Centrum. Zum öffentlichen Gespräch hatte das GMC gemeinsam mit den Grünen in Vorpommern-Greifswald geladen. Gekommen waren u.a. der Greifswalder Oberbürgermeister Stefan Fassbinder und Ulrike Berger, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag MV.
 Als Minister eines der moorreichsten Bundesländer zeigte sich Christian Meyer sehr interessiert an der Greifswalder Moorforschung, insbesondere den Umsetzungsprojekten zu Erhalt, Wiedervernässung und der nachhaltigen Nutzung von Moorstandorten. Er selbst hat in Niedersachsen, wo über 95 % der Flächen von Entwässerung beeinflusst sind, engagierte Programme und Projekte zum Moor- und Klimaschutz mit initiiert. Eine Chance auch für neue Ideen, Geschäftsmodelle und regionale Wertschöpfung? Ja, so waren sich die Diskutierenden einig. Jedoch sind dafür die politischen Bedingungen anzupassen und Förderanreize zu schaffen. Bisher ist die klimafreundliche Nutzung von Moorböden in Paludikultur schlechter gestellt als die konventionelle, auf Entwässerung basierte Moorbewirtschaftung.
 In Niedersachsen machen Landwirtschaft auf Hoch- und Niedermooren, aber auch Forstwirtschaft und Torfabbau 12 % der gesamten Treibhausgasemissionen des Landes aus. Die Herausforderung, diese Emissionen zu senken, hat die Landesregierung erkannt und will das das Know-how des Greifswald Moor Centrum zur Paludikultur, also der nassen Bewirtschaftung von Hoch- und Niedermooren, einbeziehen.

 

von NK

Kleine Torfmoose ganz groß!

Maschinelle Torfmoosernte in Hankhausen (Foto: Ph. Schroeder)

Weltweit erste großflächige Ernte

17/07/2016   Weltweite Prämiere: Im Juli wurden erstmals kultivierte Torfmoose maschinell beerntet! Im niedersächsischen Hankhauser Moor ernteten Wissenschaftler der Universität Greifswald und Mitarbeiter des Torfwerks Moorkultur Ramsloh das seltene Gut von der gemeinsamen Pilotfläche. Als wertvolle Saat brachten sie es sogleich wieder aus – und verdreifachten die Produktionsfläche! Als Auftakt für das Projekt MOOSWEIT ist damit eine insgesamt 13 ha große Versuchsfläche maschinell angelegt. Ein Fernsehteam von NDR Hallo Niedersachsen! war dabei.

Die Torfmooskultur hatten die Projektpartner vor fünf Jahren auf wiedervernässtem Hochmoor angelegt. Die Moose konnten erfolgreich angesiedelt werden und zeigten beträchtliches Wachstum. Torfmoose lassen sich als Substrat im Gartenbau verwenden und bieten damit eine Alternative zum Torf. Bisher gibt es sie nicht als ausreichenden Rohstoff und besonders Saatgut ist knapp. Deshalb forscht MOOSWEIT, finanziert vom Land Niedersachsen, durch EFRE-Mittel und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), an großflächiger Kultivierung, maschineller Ernte und der Regeneration der Dauerkultur.

Torfmooskultivierung ermöglicht zudem eine nachhaltige Nutzung von wiedervernässten Hochmooren (Paludikultur). Bisher werden Moore entwässert, um sie zu nutzen. Das führt zur Freisetzung immenser Mengen an Treibhausgasen. Nasse Moore in Paludikultur dagegen emittieren kaum Treibhausgase, filtern zusätzlich nährstoffreiches Wasser und bilden Lebensräume für seltene Arten. Mehr zur Torfmooskultivierung im Hankhauser Moor bietet die Pressemeldung der Fachagentur für nachwachsende Rohstoff (FNR) sowie die Website www.torfmooskultivierung.de.

 

von NK

Gute Praxis auf Moor – geht das?

Workshop im Moorschutzdialog

27/06/2016   Wie lässt sich definieren, wie man auf Moor gut wirtschaftet? Was brauchen Moorflächen, um nicht zu degradieren? Was brauchen Landwirte, um Moorböden nachhaltiger nutzen zu können? Wie wollen wir als Gesellschaft unsere Moore nutzen? Zu einem Fachgespräch über diese Fragen lud der Deutsche Moorschutzdialog gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Moor- und Torfkunde (DGMT) e.V. vom 16.-18. Juni 2016 nach Fohrde bei Brandenburg. Knapp 30 Vertreter aus Wissenschaft, Praxis, Verwaltung und Verbänden diskutierten Aspekte von Wasserregime und Flächenmanagement, die die Moornutzung beeinflussen. Die Teilnehmer aus Landwirtschaft, Naturschutz und Wasserwirtschaft trugen rechtliche und ökonomische Aspekte zusammen, die die Moornutzung in Deutschland derzeit bestimmen. Dabei debattierten sie auch, wie sich eine verbesserte Nutzung durch Gesetzesbestimmungen oder Subventionen gezielt fördern ließe. Als Ergebnis des Workshops entsteht ein Diskussionspapier, dass noch in diesem Jahr veröffentlicht werden soll. Workshop und Diskussionspapier bilden eine Basis für eine breite gesellschaftliche Diskussion zur Etablierung guter fachlicher Praxis auf Moorböden.

 

von NK

Druckfrisch II

Buch “Moor-Restaurierung und Ökosystemleistungen“

27/06/2016   „Peatland Restoration and Ecosystem Services: Science, Policy, and Practice“ heißt das erste, ganz aktuelle und umfassende Buch über Moor-Restaurierung und Ökosystemleistungen. Für das 493 Seiten starke englischsprachige Werk hat der Verlag Cambridge University Press nach eigenen Angaben Experten von Weltklasse zusammengebracht, um das Thema aus ökologischer, sozialer und ökonomischer Perspektive zu betrachten. Darüber können sich die GMC-Wissenschaftler freuen – an neun von 20 Kapiteln haben sie mitgewirkt. Das Buch „Peatland Restoration and Ecosystem Services: Science, Policy, and Practice“ gibt es auch als E-Book.

 

von NK

Sonnentau gewinnt kultiviert

Preisträger Dr. Jenny Schulz und Balazs Baranyai beim Ideenwettbewerb MV (Foto: pixflut Jessica Brach)

1. Platz x 2 für „SoTaMed“

14/07/2016   Sonnentau innovativ hat das GMC-Forscherteam von Dr. Jenny Schulz und Balazs Baranyai in diesem Sommer zweimal auf Platz 1 gebracht - beim Ideenwettbewerb MV und beim Greifswalder UNIQUE Ideenwettbewerb. „SoTaMed“ heißt die Start-up-Idee des Gründerteams: Als erste Gruppe weltweit können sie die fleischfressende Pflanze, die medizinische Wirkstoffe liefert, auf wiedervernässten Mooren, also Sonnentau in Paludikultur anbauen. Kommerzieller Anbau ist bisher nicht möglich, doch die weltweite Nachfrage aus Sonnentau übersteigt das Angebot aus Wildsammlungen bei weitem. Mit ihren Anbaumethoden können Schulz und Baranyai einen hochwertigen und besonders nachhaltig produzierten Rohstoff anbieten.

Der landesweite Ideenwettbewerb MV, getragen vom Zentrum für Entrepreneurship und der Universität Rostock, will Wissenschaftler sensibilisieren und Ansporn liefern, ihre Ideen in Eigeninitiative weiterzutragen, etwa zu einer Patentierung zu bringen oder sich damit selbstständig zu machen. Der UNIQUE Ideenwettbewerb der Universität Greifswald und des Leibniz-Instituts für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP).unterstützt Studierende und Forschende der Universität Greifswald bei der Entwicklung ihrer Ideen bis zur Gründung eines Unternehmens. 

 

von NK

Auf Großvaters Spuren

Axel Weber (links), Enkel des Moorforschers C. A. Weber, zu Besuch in der Greifswalder Moorbibliothek

C.A. Webers Enkel besucht die Moorbibliothek

09/06/2016   Besonderer Besuch in der Programmbibliothek „Moor und Naturschutz“, Peatland and Nature Conservation International Library (PeNCIL): Axel Weber, der Enkel des wegweisenden Moorkundlers C.A. Weber (1856-1931), machte sich am 9. Juni 2016 mit seiner Frau ein Bild von den Beständen der Bibliothek und der Moorforschung am Greifswald Moor Centrum (GMC). Die Verehrung der Greifswalder Moorkundler für seinen Großvater ist groß: 2002 übersetzte John Couwenberg Webers Grundlagenwerk „Über die Vegetation und Entstehung des Hochmoors von Augstumal im Memeldelta“ (heutiges Litauen) ins Englische und machte das Werk damit einem breiteren Leserkreis zugänglich. In diesem Jahr unterstützen GMC-Mitarbeiter litauische Moorkundler bei der Übersetzung ins Litauische. Seit kurzem bereichert nun die litauische Ausgabe die Bestände der Moorbibliothek, die umfangreich von der Bernhard und Ursula Plettner Stiftung gefördert wird. Damit sich Webers Enkel im August 2016 auch vor Ort auf die Spuren des Großvaters begeben können, vermittelten Greifswalder Wissenschaftler Kontakte zu litauischen Kollegen.

 

von NK

Moore beim Bundespräsidenten

Forum für Moor auf Woche der Umwelt

08/06/2016   Schloss Bellevue, Woche der Umwelt, Moore – eine gute Kombination. Auf einem Fachforum während der Woche der Umwelt präsentierte das GMC Initiativen für die Revitalisierung und nachhaltige Nutzung von Mooren in Deutschland und weltweit.
Prof. Michael Succow wurde herzlich von Bundespräsident Joachim Gauck auf der Veranstaltung begrüßt und sein Plädoyer für den Erhalt der Moore und ein Umdenken in der jahrtausendealten Tradition der Moorentwässerung fand grosse Aufmerksamkeit. Beim voll besetzten Fachforum präsentierte Prof. Hans Joosten dazu harte Zahlen zur Klimarelevanz der Moore und eine mögliche Lösung – Paludikultur. Für diese neue, nasse Nutzung der Moore müssen Akteure und Betroffene eingebunden werden. Deswegen bringt das GMC den bundesweiten MoorDialog voran, gefördert von der Nationalen Klimainitiative der Bundesregierung. Die Bedeutung der Moorrevitalisierung über die Landesgrenzen hinaus machte Jozef Bednar (Wetlands International) an einem Projekt der Internationalen Klimainitiative der Bundesregierung in Russland deutlich. Klar wurde: Deutschland muss auch in Zukunft seiner großen Verantwortung für Schutz und Wiederherstellung von Mooren gerecht werden, um seinen Beitrag zum Klimaschutz und Biodiversitätserhalt zu leisten.  Fachforum zu Moor auf der Woche der Umwelt 2016 (Foto: S. Abel)

 

von NK

Paludikultur druckfrisch

Neues Fachbuch zur Bewirtschaftung nasser Moore

19.04.2016  Die GMC-Wissenschaftler Dr. Wendelin Wichtmann, Christian Schröder und Prof. Hans Joosten haben das Fachbuch “Paludikultur – Bewirtschaftung nasser Moore" herausgegeben. Auf 288 Seiten bietet das Buch, herausgegeben im Verlag Schweizerbart, umfassende Informationen zu politischen Rahmenbedingungen, Management, Umsetzungen und neuesten Forschungsergebnissen zur Bewirtschaftung nasser Moore. Es erläutert die Prinzipien nachhaltiger Moornutzung und setzt sich ein für die weltweite Umsetzung von Paludikultur als einzig mögliche Form der nachhaltigen Nutzung organischer Böden. Das Buch kann ab sofort beim Verlag bestellt werden.

 

von NK

Neue GMC-Angebote

Landwirtschaftsberatung und Torfkurs

5.04.2016  Individuelle Landwirtschaftsberatung zur klimaschonenden Nutzung von Niedermooren ist seit diesem Jahr in Mecklenburg-Vorpommern förderfähig und wird unter dem Dach des GMC angeboten. Sie bietet Information zu alternativen Bewirtschaftungsmöglichkeiten nasser Moore und Unterstützung beim Umstellen auf Paludikultur. Reges Interesse am neuen Beratungsangebot zeigte sich bereits bei den Teilnehmern der Tagung „Moorschutz“ Ende März in Güstrow, an der circa 60 Landwirte und Vertreter der Verwaltung teilnahmen. Ansprechpartner für die Beratung ist Dr. Wendelin Wichtmann.

DUENE e.V. bietet zudem im September einen dreitägigen Kurs in Moor- und Torfkunde. Auf dem Programm des Kurses vom 28.09. bis 30.09.2016 stehen u.a. Schulungen zu Ansprache von Torf- und Muddebildungen im Gelände, zur mikroskopischen Überprüfung von Feldansprachen und zu ökologischen bzw. hydrologischen Bildungsbedingungen. Anmeldungen sind ab sofort möglich.

 

von NK

Moor einrichten, nicht vernichten

Constructed wetland bei Ueckermünde

5.04.2016  Nicht Moor vernichten, sondern Moor einrichten, das war Ziel einer Bauaktion nahe Ueckermünde (Mecklenburg-Vorpommern) Ende März. Mit dem Einrichten einer nassen Testfläche von 288 m2 können zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: Der Landwirt ist interessiert, neue Methoden für Nährstoffrückhalt aus der Landwirtschaft auf seiner Fläche, einem gepolderten Niedermoor, zu testen. Die Wissenschaftler gewinnen neue Erkenntnisse darüber, wie sogenannte „constructed wetlands“ zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen können. Als möglicher Nebeneffekt könnte der Landwirt den Aufwuchs als nachwachsenden Rohstoff verwerten und damit zusätzlichen Wert schöpfen.

 

von NK

Eine Tonne Typha

Dämmstoff vom Moor nebenan

31.03.2016  Rohrkolben (Typha) als Dämmstoff im Hausbau verwenden, geerntet gleich von der Fläche nebenan – für dieses Vorzeigeprojekt von Paludikultur leisteten GMC-Mitarbeiter in Kamp nahe Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) freiwilligen Einsatz. Danach waren zwanzig große Kunststoffsäcke randvoll gestopft. Etwa 1000 kg Typha-Trockenmasse waren Ergebnis des Ernteeinsatzes auf gut einem halben Hektar nasser Moorfläche. Initiiert hat dieses Paludikultur-Leuchtturmprojekt der Niederländer Aldert van Weeren. Er saniert in Kamp neben wiedervernässten Flächen des Anklamer Stadtbruches ein Ferienhaus für Naturliebhaber, möglichst mit Naturbaustoffen aus der Region. Dass der Rohrkolben in Sichtweite nicht nur einen lokalen und regenerativen Öko-Baustoff liefert, sondern auch mit dem Naturschutzgedanken der Wiedervernässung von Mooren verbunden ist, gefällt ihm besonders gut. Der leidenschaftliche Ornithologe und Naturführer lässt die Typha-Biomasse nun im Hanffaserwerk Prenzlau zu Einblasdämmung aufbereiten.

 

von NK

Bundesregierung zu Moorschutz

Antwort auf Anfrage von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

15.01.2016  Durch die Erhöhung des Wasserstandes können Treibhausgasemissionen aus drainierten Moorflächen verringert, die Kohlenstoffspeicherfunktion von Mooren bei nahezu vollständiger Vernässung wieder hergestellt und zusätzlich erhebliche positive Effekte für den Wasserhaushalt und die Biodiversität erzielt werden - dies erklärt die Bundesregierung in ihrer aktuellen Antwort (18/7197) auf eine Kleine Anfrage „Schutz der Moore – Beitrag zum Natur- und Klimaschutz“ der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Ziel der Bundesregierung sei es daher, den Torfabbau in Deutschland ab 2015 signifikant zu reduzieren und fünf Prozent der land- und forstwirtschaftlich genutzten Moorböden wieder zu vernässen. Die Antwort erwähnt zur Umsetzung dieser Ziele die Greifswalder Forschung zu Torfmooskultivierung, das Projekt zur Wiedervernässung von Mooren in der Russischen Föderation sowie den Nationalen Moordialog und betont damit die Bedeutung dieser Vorhaben des GMC. Hier die zugehörige Pressemitteilung des Bundestages.